Aufbau einer resilienteren Erwerbsbevölkerung in Europa: Politik stückweise umsetzen
Welche Art von Gesellschaft wünschen wir uns? Diese inspirierende Frage stand ganz am Anfang des EU-finanzierten Projekts FutuRes(öffnet in neuem Fenster). Seit 2023 wurden Maßnahmen ergriffen, um führende Kräfte der europäischen Demografie und Wirtschaftswissenschaft mit Politikfachleuten zusammenzubringen. Ziel ist es, ihnen eine Plattform zu bieten, auf der sie erkunden können, welche Rolle die Resilienz in einer sich rasch verändernden technologischen Landschaft übernehmen kann, die nicht nur die europäischen Arbeitsmärkte, sondern auch das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger beeinflusst.
Schutz zukünftiger Arbeitsplätze
Eine der jüngsten Projektveranstaltungen, bei der Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Verantwortliche der Politik zusammenkamen, um die großen gesellschaftlichen Fragen zu erörtern, hatte die Form eines internationalen Treffens, das vom FutuRes-Team gemeinsam mit Population Europe, einem Kooperationsnetz der führenden europäischen Zentren für demografische Forschung, ausgerichtet wurde. An dem Onlinetreffen am 11. März 2025 nahmen über 200 Personen aus Politik, Forschung, globalen Organisationen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft teil. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie Europa angesichts einer alternden Bevölkerung und eines durch Robotiktechnologie veränderten Arbeitsmarktes sicherstellen kann, dass es in den kommenden Jahrzehnten über ausreichend Mengen der erforderlichen Arbeitskräfte verfügt. „Die Menschen werden länger arbeiten müssen“, lautete die ernüchternde Antwort von Arnstein Aassve, Experte für Krisenresilienz und Professor für Demografie an der das Projekt FutuRes koordinierenden Wirtschaftsuniversität Luigi Bocconi, Italien, wie in einer kürzlich erschienenen Pressemeldung(öffnet in neuem Fenster) über die Veranstaltung berichtet wurde. „Das ist selbstverständlich, aber es stellt sich die Frage: Wodurch wird längeres Arbeiten erleichtert?“ Jakub Bijak, Experte für statistische Modellierung und Professor an der University of Southampton, Vereinigtes Königreich, die Projektpartner ist, sprach über einen der dafür erforderlichen Bausteine. „Die Automatisierung von Arbeitsplätzen wird einige Menschen auf dem Arbeitsmarkt angreifbar werden lassen. Es ist jedoch möglich, in die Automatisierung zu unseren Gunsten zu investieren“, stellte er fest und erklärte, dass proaktive Schritte unternommen werden müssten, um sich auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten. Bijak zufolge müsse die Automatisierung genutzt werden, um die Menschen einzubeziehen und länger auf dem Arbeitsmarkt zu halten, und die Politik sollte sich auf „den Ausbau von Qualifikationen und Bildung konzentrieren, damit wir nicht Gefahr laufen, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren“. Andere Sachverständige erörterten den Wert der Resilienz in Bereichen außerhalb des Arbeitsmarktes, etwa in Familien, und die Bedeutung von Rentenreformen, die die Gleichheit zwischen sozioökonomischen Gruppen fördern und gleichzeitig wirtschaftlich nachhaltig sind. Die Hauptrednerin Pearl Dykstra, ehemalige Beraterin der Europäischen Kommission, sprach darüber, dass die Politikfachleute, die in den letzten zwei Jahren an den FutuRes-Politiklabor-Treffen teilgenommen haben, darüber besorgt seien, dass ihre Ideen und Pläne durch zwei Trends behindert würden. „Einer davon ist eine politische Pattsituation, da immer mehr europäische Länder mit einer stabilen Regierungsbildung zu kämpfen haben. Der andere ist die gegenwärtig vorhandene Möglichkeit einer Sicherheits- und Wirtschaftsrezession, die den Geist der Sparsamkeit nach Europa zurückgebracht hat.“
Roboter am Arbeitsplatz
Teil einer weiteren kürzlich durchgeführten FutuRes-Veranstaltung (Towards a Resilient Future of Europe) über den Aufbau einer resilienteren Zukunft für Europa war der Vortrag(öffnet in neuem Fenster) mit dem Titel „How Will Robots Change my Job? Automation and Policies of Resilience“ (Wie werden Roboter meinen Arbeitsplatz verändern? Automatisierung und Resilienzstrategien). Die Veranstaltung fand am 1. April im Rahmen der Vortragsreihe „In Touch with Tomorrow“ (In Kontakt mit morgen) des FutuRes-Politiklabors statt. Im Mittelpunkt standen die Auswirkungen der Automatisierung auf die Arbeitsplätze, die Arten der Herausforderungen, mit denen die verschiedenen Länder konfrontiert sind, und die politischen Maßnahmen, die für sie am sinnvollsten sind. Weitere Informationen: FutuRes-Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster)