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Kleinbäuerliche Betriebe in Afrika unterstützen

Die Arbeit von PrAEctiCe unterstützt landwirtschaftliche Gemeinschaften in Afrika südlich der Sahara bei der Umstellung auf nachhaltigere und resilientere landwirtschaftliche Praktiken.

Das Team des EU-finanzierten Projekts PrAEctiCe(öffnet in neuem Fenster) entwickelt ein digitales Werkzeug zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Praktiken kleinbäuerlicher Betriebe in Ostafrika. Im Rahmen des Projekts werden mithilfe des Entscheidungshilfewerkzeugs die agrarökologischen Praktiken in der Region erkundet, und es wird den bäuerlichen Gemeinschaften vor Ort dabei geholfen, Bedrohungen wie Klimawandel, Ernährungsunsicherheit und Verlust der biologischen Vielfalt zu meistern.

Werkzeug für Nachhaltigkeit

Das Entscheidungshilfewerkzeug wird die agrarökologische Umstellung der örtlichen landwirtschaftlichen Betriebe durch die Einführung ökologischer Grundsätze und neuer Bewirtschaftungskonzepte für eine nachhaltige, der Region angepasste Landwirtschaft erleichtern. Obwohl sich die Arbeit von PrAEctiCe hauptsächlich auf Ostafrika und insbesondere auf Kenia, Tansania und Uganda konzentrierte, wird die Kommerzialisierung des Entscheidungshilfewerkzeugs, wie auf einem kürzlich abgehaltenen Workshop auf der anderen Seite des Kontinents angekündigt, vom nigerianischen Partner Apodissi durchgeführt. Im Zuge des Workshops, der im Juni 2025 in Lagos, Nigeria, stattfand, wurde erkundet, wie mit PrAEctiCe und einem weiteren EU-finanzierten Forschungsprojekt, INCiTiS-FOOD(öffnet in neuem Fenster), nachhaltige Praktiken zur Bewältigung landwirtschaftlicher Herausforderungen in Nigeria eingesetzt werden. Das Land leidet gegenwärtig unter großer Ernährungsunsicherheit, wobei Millionen Menschen von schwerem Hunger und Unterernährung betroffen sind. Oyebola Olusegun von der nigerianischen Universität Ibadan sprach auf der Veranstaltung über die Herausforderungen, denen sich das Land beim Erreichen seiner Ziele in Bezug auf die Nahrungsmittelerzeugung gegenübersieht. „Unsere Bevölkerung könnte bis 2050 auf etwa 400 Millionen Menschen anwachsen, und wir sind noch weit davon entfernt, die Ziele für nachhaltige Entwicklung hinsichtlich Ernährungssicherheit zu erreichen“, wird er in der nigerianischen Tageszeitung „The Guardian“ zitiert(öffnet in neuem Fenster). „Wenn wir mit unseren derzeitigen Systemen weitermachen wie bisher, können wir uns nicht mehr selbst ernähren, geschweige denn Rohstoffe für die lokale Industrie oder den Export produzieren. Wir müssen das jetzt angehen.“ Olusegun erläuterte, wie im Rahmen von PrAEctiCe mit seinen Reallaboren in Ibadan, einer Stadt nordöstlich der Küstenstadt Lagos, das Thema Ernährungssicherheit behandelt wird. Zu den angewandten Strategien zählen kreislauforientierte Technologien für den Agrar- und Lebensmittelsektor, Kaskadenfinanzierung, durch Ko-Kreation geprägte Aktivitäten, Erzeugung gesunder Nahrungsmittel und Produktion biologischer Düngemittel. Im Verlauf ihrer Präsentation auf dem Workshop erklärte Apodissi-Geschäftsführerin Margherita Trestini, dass das in der Entwicklung befindliche Entscheidungshilfewerkzeug den Landwirtinnen und Landwirten eine Echtzeit-Datenüberwachung und -analyse von Schlüsselparametern wie Wasserqualität, Bodenbeschaffenheit und Pflanzengesundheit bieten wird. Über die mobile App des Entscheidungshilfewerkzeugs erhalten die Nutzenden Zugang zu relevanten und aktuellen Informationen über ihren Produktionsprozess, was sie in die Lage versetzt, jederzeit auf spezifische Probleme reagieren zu können. „Das PrAEctiCe-Entscheidungshilfewerkzeug befindet sich in Form von drei Anwendungen in der Entwicklung und erreicht gegenwärtig den Technologie-Reifegrad(öffnet in neuem Fenster) (TRL) 7, wobei bis zum ersten Quartal 2026 TRL 8 angestrebt wird“, merkte Trestini an und fügte hinzu, dass Apodissi mit drei nigerianischen digitalen Innovationszentren sowie mit Genossenschaften, Bauernverbänden und Handelskammern zusammenarbeiten werde, um das Entscheidungshilfewerkzeug im ganzen Land bekannt zu machen. Am 28. Mai unterzeichnete das Team von PrAEctiCe (Potentials of Agroecological practices in east Africa with a focus on Circular water-energy-nutrient systems) außerdem eine Absichtserklärung mit CaReFoAfrica(öffnet in neuem Fenster), einem von der EU kofinanzierten Projekt. Unter der Zielstellung, nachhaltige Landwirtschaft, Klimaresilienz und Ernährungssicherheit in Afrika zu fördern, umfasst die Zusammenarbeit auch die Entwicklung von Ausbildungsplänen, die verschiedene Interessengruppen des Agrarsektors im Fokus haben. Zudem werden Ressourcen gebündelt, um mithilfe der PrAEctiCe-Reallabore Studierende, Landwirtinnen und Landwirte und Beratungsfachkräfte in nachhaltigen agrarökologischen Praktiken, klimaintelligenten landwirtschaftlichen Praktiken und der Entwicklung von Wertschöpfungsketten zu schulen. Weitere Informationen: PrAEctiCe-Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster)

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