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In Südosteuropa Wege zur Klimaresilienz weisen

Wie wirkungsvoll sind die in Bulgarien, Rumänien und Slowenien umgesetzten naturbasierten Lösungen? In einem neuen Bericht werden die Klimaanpassungsstrategien der Länder verglichen sowie Herausforderungen und Chancen aufgezeigt.

Das Team des EU-finanzierten Projekts ARCADIA(öffnet in neuem Fenster) hat einen Bericht(öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht, in dem die Wirksamkeit naturbasierter Lösungen (NbS) in den Regionen Plovdiv (Bulgarien), Centru (Rumänien) und Podravje (Slowenien) verglichen wird. Diese eingehende Analyse trägt zu den Bemühungen des Projektteams bei, die Einführung naturbasierter Lösungen zu beschleunigen sowie europäische Regionen und Gemeinschaften auf dem Weg zur Klimaresilienz anzuführen. Im Bericht stehen bei der Analyse von durch naturbasierte Lösungen angetriebenen Strategien zur Anpassung an den Klimawandel in den drei europäischen Regionen Governance-Strukturen, Risikobewertungen, die Einbeziehung von Interessengruppen und finanzielle Rahmenbedingungen im Mittelpunkt. Durch die Untersuchung regionaler Anpassungs- und Transformationsziele werden bestmögliche Verfahren, systemische Herausforderungen und Möglichkeiten zur Maßstabserweiterung von naturbasierten Lösungen ermittelt.

Adaptive Governance als Schlüssel zum Erfolg

Eine zentrale Erkenntnis ist die wichtige Rolle, die eine adaptive Governance für den Erfolg der Bemühungen um Klimaresilienz spielt. Das zentralisierte Governance-Modell der Region Podravje kann zwar eine optimierte Entscheidungsfindung, eine wirkungsvolle Politikumsetzung und eine klare Verantwortlichkeit gewährleisten, die die Wirksamkeit und Skalierbarkeit von Projekten rund um naturbasierte Lösungen erhöhen, birgt jedoch auch die Gefahr, dass lokale Prioritäten außer Acht gelassen werden. Im Gegensatz dazu kann der dezentralisierte Ansatz in den Regionen Plovdiv und Centru die Inklusivität fördern, erfordert aber auch eine stärkere Koordinierung, um die Fragmentierung von Governance zu vermeiden. Was die Bewertung und Überwachung von Klimarisiken angeht, so ergibt der Vergleich, dass das technologiegestützte, dynamische Überwachungssystem von Podravje eine genaue Vorhersage und Eindämmung von Überschwemmungen, Erdrutschen und weiteren Klimarisiken zulässt. Im Bericht wird empfohlen, dass Centru und Plovdiv von reaktiven, statischen Klimarisikobewertungen zur adaptiven, datengestützten Entscheidungsfindung in Echtzeit übergehen. In Bezug auf naturbasierte Lösungen und regionale Anpassungsziele steht Slowenien führend bei der Integration naturbasierter Lösungen da, denn Politik, Finanzierung und Umsetzung erfolgen in aufeinander abgestimmter Weise. In dem Bericht wird hervorgehoben, dass Bulgarien und Rumänien einen systemorientierten Ansatz für naturbasierte Lösungen verfolgen müssen, der die Kohärenz der Politik und die sektorübergreifende Zusammenarbeit gewährleistet. Auch bei der Einbindung der Interessengruppen und der Koordinierung auf mehreren Ebenen ist Slowenien führend. Das Land verfügt über ein inklusives Governance-Modell, das eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen Regierungsbehörden, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und der Zivilgesellschaft ermöglicht. In den bulgarischen und rumänischen Regionen sind jedoch institutionelle Reformen erforderlich, um das Engagement der Interessengruppen mit den nationalen und regionalen Anpassungsstrategien in Einklang zu bringen. Im Bereich der Finanzierungsmechanismen und der Herausforderungen der Finanzierung bietet das ergebnisorientierte Finanzierungsmodell von Podravje einen skalierbaren Rahmen für andere Regionen. Im Bericht lauten die Empfehlungen an die Regionen Plovdiv und Centru, die Transparenz der Finanzmittelvergabe zu verbessern, die Finanzierungsmechanismen mit klaren Leistungskennzahlen abzustimmen, um die Verantwortlichkeit zu verbessern, und sicherzustellen, dass die Finanzierung der Klimaanpassung ergebnisorientiert erfolgt. Insgesamt offenbart die vergleichende Analyse, dass der zentralisierte, leistungsorientierte Ansatz der Region Podravje zwar die institutionelle Kohärenz, die finanzielle Effizienz und die strukturierte Beteiligung der Interessengruppen fördert, die Region aber die anpassungsfähige Reaktionsbereitschaft auf lokaler Ebene verbessern muss. Die Regionen Plovdiv und Centru profitieren zwar von der dezentralisierten Governance und der finanziellen Unterstützung durch die EU; dort müssen jedoch die Hindernisse in Bezug auf politische Fragmentierung, ineffiziente Finanzmittelzuweisung und schwache Integration naturbasierter Lösungen überwunden werden. Der Bericht von ARCADIA (TrAnsformative climate ResilienCe by nAture-baseD solutions in the contInentAl bio-geographical region) wird abschließend festgestellt: „Um eine transformative Klimaresilienz zu beschleunigen, müssen die Regionen ein Gleichgewicht zwischen zentraler Effizienz und dezentraler Flexibilität herstellen, Echtzeit-Risikobewertungsmechanismen integrieren und die maßstabserweiterte Umsetzung naturbasierter Lösungen durch strukturierte Finanz- und Governance-Reformen beschleunigen. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und gemeinsame Wissensrahmen werden entscheidend dazu beitragen, die vorhandenen Anpassungslücken zu schließen und eine nachhaltige, klimaresiliente regionale Entwicklung zu gewährleisten.“ Weitere Informationen: ARCADIA-Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster)

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