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Development of an information technology tool for the management of european southern lagoons under the influence of river-basin runoff

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Tools für die Wasserbewirtschaftung der Thau-Lagune

Forscher haben den Einfluss von Landwirtschaft und weiteren wirtschaftlichen Aktivitäten auf die Wasserlandschaft der Thau-Lagune in Südfrankreich untersucht. Die Informationen wurden zur Entwicklung neuer Tools für die Wasserbewirtschaftung verwendet.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das DITTY-Projekt hat eine wissenschaftliche und praktische Basis für die nachhaltige Nutzung der Thau-Lagune in Südfrankreich entwickelt. Mit einer Länge von 21km und einer Breite von 8km ist diese der größte einer Reihe von Küstenseen in Südfrankreich. Die Lagune ist zugleich das Zentrum einer florierenden Schalentierindustrie. Für die Lagune, deren Einzugsgebiet sowie für ihre Verbindungen mit dem Meer wurde mithilfe eines Geografischen Informationssystems (GIS) ein integrierter Ansatz entwickelt. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die eingesetzte Methode den Vorgaben der EU-Rahmenrichtlinie für Wasserpolitik http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l28002b.htm für Übergangsgewässer und Küstengewässer entspricht. Eines der Hauptbedenken sowohl des Forschungsteams als auch der Endnutzer der Lagune war die Bedrohung von Wasserqualität und Schalentieren durch Bakterienverunreinigung. Aus diesem Grund wurde eine Methode entwickelt, die den Einfluss mikrobakterieller Verunreinigung durch Abwasser und urbane Entwicklung simuliert. Für jeden Fluss, der in die Lagune fließt, wurde die maximal zulässige Strömung MAF (Maximum Allowable Flux) berechnet. Die MAF wurde als Grenzwert definiert, über dem Zuchtgebiete für Schalentiere als dem Einfluss bakterieller Verunreinigung ausgesetzt gelten. Die Ergebnisse wurden aus Sicht der Wasserbewirtschaftung mit den Endnutzern der Lagune diskutiert. Besonders wichtig war die Berechnung der Änderung des Bakterienanteils in der Lagune bei Überschwemmungen und der Vergleich mit den Werten der MAF. Überschwemmungen stellen die größte Gefahr für eine Bakterienverunreinigung dar. Lag die Strömung eines bestimmten Flusses unter der MAF, war keine Verbesserung der Abwasserbehandlung erforderlich. Lag die Änderung des Bakterienanteils über den MAF-Werten, haben die Klärwerke für Abhilfe gesorgt. Dies war die beste Möglichkeit zur Verringerung des Bakterienanteils. Für die Lagune wurde ein Entscheidungshilfesystem (Decision Support System, DSS) entwickelt, das Endnutzern je nach finanziellen, sozioökonomischen und umwelttechnischen Vorgaben verschiedene Szenarien zur Verfügung stellt. Die unterschiedlichen Szenarien wurden anschließend entsprechend der Anforderungen der Endnutzer bewertet. Das OMEGA THAU-Programm wurde zur Bestimmung neuer Verwaltungstools und zur Vorhersage von Umweltkrisen mithilfe eines Frühwarnsystems verwendet.

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