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NANOSTRUCTURED ELECTROLYTE MEMBRANES BASED ON POLYMER-IONIC LIQUIDS-ZEOLITE COMPOSITES FOR HIGH TEMPERATURE PEM FUEL CELL

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Nanostrukturierte Membranen in Brennstoffzellen

Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen (Proton exchange membrane fuel cell, PEMFC) sind heutzutage im Verkehrswesen, bei stationären Energieanwendungen und als tragbare Stromerzeugung im Sinne einer umweltfreundlichen Energieproduktion im Einsatz. Eine breiter angelegte kommerzielle Einführung wurde bislang durch technische und wirtschaftliche Einschränkungen behindert, die zum Beispiel die Leitfähigkeit und die Haltbarkeit betreffen.

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Vor diesem Hintergrund untersuchte das EU-finanzierte Projekt ZEOCELL die Eigenschaften mehrerer multifunktionaler nanostrukturierter Materialien in Bezug auf den Hochtemperatureinsatz. ZEOCELL sollte eine ionische Leitfähigkeit in Brennstoffzellmembranen von gleich oder größer als 100 Millisiemens (mS)/cm bei gleichzeitig guter chemischer, mechanischer und thermischer Stabilität realisieren. Weitere wichtige Eigenschaften sind eine Haltbarkeit für mindestens 1 000 Betriebsstunden bei Temperaturen von 130 bis 200 ºC, eine geringe Wanderung des Brennstoffs durch die Polymermembran (Cross-Over) und Herstellungskosten unter 400 EUR/m2. Zu diesem Zweck entwickelte ZEOCELL sieben Elektrolytmembranzusammensetzungen unter Einsatz verschiedener Materialien und untersuchte diese gründlich. Dabei handelte es sich um poröses Poly-Benzimidazol (PBI), protische ionische Flüssigkeiten (PIL) und mikroporöse Zeolithe/Zeotypen. Man bewertete eingehend das morphologische, physikalisch-chemische, mechanische und elektrochemische Verhalten. Die Polymermembran-Architektur hat entscheidende Bedeutung für den Protonentransport. Daher wurden zur Unterstützung der Protonenleitfähigkeit PBI-Filme mit zufälligen und geraden Poren entwickelt. Geeignete Funktionalisierungsprotokolle für mikroporöse Materialien wurden unter Einsatz von Pfropfungs- und Filmbildungsverfahren erstellt. Auch weitere, die Leistung beeinträchtigende Aspekte wurden mittels Phosphorsäuredotierung, PIL-Einbettung und das Zufügen anorganischer Füllstoffe wie etwa mikroporöser Zeolithen und Titansilikatnanokristallen untersucht. Filme aus polymeren ionischen Flüssigkeiten auf zufällig verteilten porösen PBI-Supports zeigten nach 1 000 Betriebsstunden die besten Leitfähigkeitseigenschaften (über 275 mS/cm). Die Hybridmembranen basierten auf säuredotiertem porösem PBI. So konnten mit Erfolg mikroporöse Materialien mit guter Leitfähigkeit entwickelt werden. Auch die Cross-Over-Eigenschaften des Brennstoffs waren ausreichend. ZEOCELL gelang ein erfolgreicher Machbarkeitsnachweis und die Demonstration der überlegenen Leistungsfähigkeit im Vergleich zu kommerziellen Membran-Elektroden-Einheiten. Es sind jedoch weitere Arbeiten erforderlich, um die Haltbarkeit zu steigern und die Wanderung des Brennstoffs durch die Polymermembran (Cross-Over) bei Temperaturen von mehr als 120 °C durch Elektrodenoptimierung und Verbesserungen an den Brennstoffzellkomponenten zu verringern. Kostenbewertung und Wirtschaftlichkeitsanalyse sehen für Anwendungen in Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungen und Notstromversorgung für Telekommunikationsanwendungen vielversprechend aus. Massengefertigte Hochtemperatur-PEMFC werden nach der Lösung der Probleme mit der Haltbarkeit auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig sein. Die ZEOCELL-Materialien könnten auch bei der Gas- und Flüssigphasentrennung, in Lithium-Ionen-Batterien, bei Adsorption und Katalyse sowie Mikrobrennstoffzellen und Chiplabor-Bauelementen Anwendung finden.

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