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REDD Fast Logging Assessment & Monitoring Environment

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Der Entwaldung vom Weltraum aus entgegenwirken

Tropenwälder zählen zu den Habitaten der Erde mit der größten biologischen Vielfalt. Diese werden jedoch durch illegale Abholzungs- und Bergbauaktivitäten bedroht. Im Rahmen einer EU-finanzierten Initiative ist ein Frühwarnsystem entwickelt worden, mit dem die ersten Zeichen einer Entwaldung schnell identifiziert werden können. Das System fungiert somit als Instrument dafür, eine nachhaltige Entwicklung innerhalb dieser fragilen Ökosysteme sicherzustellen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das Ziel des Projekts REDD-FLAME (REDD fast logging assessment and monitoring environment) bestand in der Gestaltung und Prüfung eines Systems zur Beobachtung in tropischen und subtropischen Wäldern, welches auf Erdbeobachtungssatelliten mit einer sehr hohen Auflösung gestützt ist. Das System könnte in nationale oder regionale Waldbeobachtungszentren integriert werden, um Inputs für eine Beurteilung von Kohlenstoffemissionen im großen Maßstab im Zusammenhang mit dem REDD (Reducing emissions from deforestation and forest degradation)-Programm der UN für die Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung in Entwicklungsländern liefern. Das System ergänzt bestehende Systeme mit geringer und mittlerer Auflösung, welche ganze Länder oder Regionen abdecken und überwacht Gebiete, für die ein hohes Entwaldungsrisiko besteht. Über eine Fokussierung auf die Früherkennung von Abholzungsaktivitäten wird das Projekt Instrumente bereitstellen, um die ersten Anzeichen einer Entwaldung schnell erkennen zu können. Hierdurch fungiert das System als Werkzeug, um die Rohstoffnutzung und eine nachhaltige Entwicklung innerhalb dieser fragilen und immens wertvollen Umgebungen zu steuern. REDD-FLAME wurde in erster Linie dafür konzipiert, Daten von Radaren mit synthetischer Apertur (SAR) zu nutzen Parallel dazu wurde jedoch ebenfalls ein Ansatz implementiert, bei dem auf die Verwendung optischer Fernerkundungsdaten zurückgegriffen wird. Forscher ermittelten eine Vielzahl von Nutzern, einschließlich von indigenen Völkern, Waldbewirtschaftern, ausführenden Behörden, politischen Entscheidungsträgern sowie Abholzungs- und Bergbauunternehmen, deren Anforderungen in einem Service-Konzept erfasst werden, welches Optionen für eine angepasste operative Implementierung bietet. Hochauflösende SAR-Daten werden zur Erstellung hochdetaillierter Abbildungen von Forstveränderungen verwendet, um Hotspots zu identifizieren und Anzeichen für illegale Aktivitäten wie etwa Camps oder neue Straßen zu erkennen. Die sich daraus ergebenden Veränderungsabbildungen verbessern das Wissen zu Forststörungen und ermöglichen somit deren Lokalisierung am Boden und liefern zudem Informationen zum Alter der Veränderungen. Diese lassen sich daraufhin mit Aufklärungserkenntnissen oder Indizien abgleichen, die in Zusammenhang mit lokalen Partnern erlangt worden sind. Forscher implementierten präoperative Systeme in drei Ländern – Brasilien, Indonesien und Mosambik – um das Potenzial von REDD-FLAME als Bestandteil eines Forstüberwachungszentrums zu ermitteln. Die Kapazitäten der Resultate zur Informierung von politischen Entscheidungsträgern, zur Bereitstellung von Informationen an Überwachungsprogramme, zur Bereitstellung von Belegen bezüglich Maßnahmen von Vollzugsbehörden und zur Unterstützung lokaler Gemeinschaften für den Schutz deren Landes vor illegalen Übergriffen wurden im Rahmen von Workshops in jedem Land demonstriert. REDD-FLAME wird dabei behilflich sein, in den Gastländern Kapazitäten zum Management von Forstrohstoffen und für die Bekämpfung der Entwaldung einzurichten und somit die biologische Artenvielfalt und die natürliche Umwelt schützen.

Schlüsselbegriffe

Entwaldung, REDD-FLAME, Erdbeobachtung, Abholzung, Radar mit synthetischer Apertur, Abbildung, Landbedeckung

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