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Whole Life Rail Axle Assessment and Improvement

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Mehr Hightech-Sicherheit für Eisenbahnachsen

Mit einem Paket an neuen Instrumenten wird man Risse und Korrosion in Eisenbahnachsen besser bewerten und somit Wartung und Sicherheit optimieren können. Davon sind zweifellos ein reibungsloserer Fahrbetrieb und Vorteile für alle Bahnbenutzer zu erwarten.

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Europas Eisenbahninfrastrukturen für Fahrgäste und Fracht wachsen unaufhaltsam, wobei Forderungen nach höherer Zuverlässigkeit und Sicherheit im Schienenfahrzeug- und Ausrüstungsbereich an der Tagesordnung sind. Besonders die Achsen der Züge sind anfällig für Schäden durch konstante Rissbildung und Korrosion, wobei die Gefahren mit den zurückgelegten Strecken zunehmen. Das EU-finanzierte Projekt "Whole life rail axle assessment and improvement" (WOLAXIM) arbeitete an der Weiterentwicklung der Effizienz der Achsen durch verlängerte Haltbarkeit und Verbesserung der Inspektionstechnologien. Das Projekt entwickelte drei erfolgversprechende Methoden zum Nachweis von Rissen und Korrosion. Zum ersten zählen ein tragbares Mikroskop und Softwareinstrumente, um Korrosion effizienter zu lokalisieren und die Entscheidungsfindung zur Verschrottung von Achsen zu präzisieren. Das zweite Verfahren betrifft die Verkürzung der über Nacht erfolgenden Inspektion von Hohlachsen für Hochgeschwindigkeitszüge von 20 auf 5 Minuten, während bei der dritten Methode die Achsenstärke bei der Bahnhofsdurchfahrt der Waggons überprüft wird. Im Rahmen des Projekts entwickelte und erprobte man ein Instrument, das Risse von 2 bis 3 mm Tiefe an den Achsen der Züge beim Durchfahren von Inspektionsbahnhöfen mit 5 bis 10 km/h erfasst. Man baute außerdem ein Instrument zur Bewertung von Korrosionsschäden einschließlich des Risikos des Materialermüdungsrisswachstums innerhalb einer Fläche von 10 cm2 über eine 10 Sekunden lange Messzeitdauer. Das dritte entwickelte Instrument überprüft Hohlachsen mit Hilfe einer nicht rotierenden Sonde und kann innerhalb von 5 Minuten Risse bis 3 mm Tiefe erfassen. Zu guter Letzt entwickelte das Projektteam Software zur Unterstützung der Berechnung von Prüfintervallen auf durch Korrosionsermüdung verursachtes Risswachstum, womit ein weiteres Analysewerkzeug zur Abschätzung der Achsenlebensdauer zu Verfügung steht. Da die Europäische Kommission den Schienenverkehr als den umweltfreundlichsten Verkehrsträger betrachtet und auf dessen kontinuierliche Erweiterung hinarbeitet, könnten die Projektresultate ganz erheblich zur Verbesserung von Sicherheit und Effizienz beitragen. Dem kommt besondere Wichtigkeit zu, da sich derzeit rund 250 000 Personenwaggons und mehr als 1,2 Millionen Güterwaggons mit insgesamt 3,5 Millionen Achsen im Umlauf befinden. Das Projekt wird insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen des Sektors unterstützen, die auf den Resultaten aufbauen und diesen riesigen Markt erobern können. Das wird nicht nur dem Verkehrssektor, sondern der Wirtschaft insgesamt Vorteile bringen, und den Schienenverkehr als sicheren, umweltfreundlichen und attraktiven Verkehrsträger ins richtige Licht setzen.

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