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Advanced Particle Phenomenology in the LHC era

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Junge Teilchenphysiker ziehen das Tempo an

Angesichts der Herausforderungen, die sich aus dem Maschinenbetrieb des Large Hadron Collider (LHC, Großer Hadronen-Speicherring) der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) ergeben, wurde ein Netz für Erstausbildung (Initial Training Network, ITN) konzipiert, das optimale Ausbildungsbedingungen für Nachwuchsforscher in einem multidisziplinären Umfeld schafft.

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Das mit 4,5 Millionen Euro von der Europäischen Kommission geförderte Netz LHCPHENONET (Advanced particle phenomenology in the LHC era) führte junge theoretische Physiker aus ganz Europa zusammen. Viele Teammitglieder haben bereits bedeutende Beiträge zur Theorie starker Wechselwirkungen geleistet, welche Quarks binden und die Atomkerne zusammenhalten. Im Rahmen des LHCPHENONET-Projekts hatten rund 41 junge Forscher aus 21 Ländern die Möglichkeit, ihre Forschung in einer von elf führenden Forschungseinrichtungen und bei drei Partnern aus dem industriellen Umfeld weiter zu verfolgen. Sie werden von etwa 160 Physikern von 28 europäischen Universitäten und Forschungsinstituten, der Universität Buenos Aires und von CERN unterstützt. Das im Januar 2011 gebildete LHCPHENONET-Netz, das bis Dezember 2014 von der Europäischen Kommission gefördert wurde, hat zahlreiche der durch das LHC-Experiment gestellten neuen Herausforderungen gemeistert. Die vorgeschlagene ITN-Zeitachse passte zum geplanten Ablauf am LHC, um die Nutzung und Interpretation früherer Daten zu ermöglichen. Im Juli 2012 wurde mit der offiziellen Bekanntgabe des CERN, dass es Beweise für das schon lange gesuchte Higgs-Boson gibt, ein denkwürdiger Anfang gemacht. Man organisierte mehrere Treffen und Workshops, um den Stand der Technik in Bezug auf die Phänomenologie am LHC zu überprüfen. Auf den Veranstaltungen fanden außerdem Diskussionen über zukünftige Entwicklungen von individuell angepasster Open-Source-Software für die Präzisionsphysik an Beschleunigern sowie Informationsverbreitungsaktivitäten für die allgemeine Öffentlichkeit und Schulkinder statt. Ein Schlüsselbestandteil der Ausbildungstätigkeit des LHCPHENONET-Netzes bestand in Ausbildungsveranstaltungen für Doktoranden, die von den verschiedenen ITM-Teams organisiert worden waren. Teilnehmer aus aller Welt erörterten hierbei störungstheoretische Korrekturen höherer Ordnung im Standardmodell und solche, die darüber hinausgehen. Es wurde erklärt, wie die Grundbausteine von Materie aufgrund von vier fundamentalen Kräften interagieren. Auf diese Weise wurde abgesehen von weiteren Errungenschaften ein Beitrag für eine Definition der Higgs-Boson-Erzeugung und der Zerfallskanäle am LHC mit bestmöglicher Genauigkeit geleistet. Während der ersten 48 Monate veröffentlichten die Mitglieder des LHCPHENONET-Netzes 506 wissenschaftliche Arbeiten. Es wurde verdeutlicht, dass das Standardmodell derzeit die beste Beschreibung der subatomaren Welt darstellt. Es wurden zudem mehrere Open-Source-Codes entwickelt und veröffentlicht. Neue Informationen aus Experimenten am LHC werden bei der fortwährenden Suche nach weiteren fehlenden Teilen des Physikpuzzles behilflich sein, die tief in der subatomaren Welt verborgen liegen.

Schlüsselbegriffe

Physiker, Large Hadron Collider, LHC, CERN, LHCPHENONET, Higgs-Boson

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