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Mixed-reality environment for training teams in joint investigative interrogation-Intelligent interrogation training simulator

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Virtual-Reality-Training im Dienste des Kampfes gegen den Drogenhandel

Das Projekt LAW-TRAIN ermöglicht den Ermittlern den Aufbau von grenzüberschreitender Kooperation mit Hilfe virtueller Verdächtiger und Trainer. Damit will das Projekt zur Bekämpfung der internationalen organisierten Drogenkriminalität beitragen.

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Jahr für Jahr nimmt der weltweite Drogenkonsum stetig zu. Und so auch der Drogenhandel: Obgleich der Wert dieses Markts schwer zu beurteilen ist, wird er von Fachleuten auf etwa 400 Milliarden USD geschätzt. Die Menge an Arbeit, die hier vor den Ermittlern liegt, ist wahrlich eine Herausforderung. Zudem ist es so, dass diese Ermittler, um in ihren Jobs effektiv arbeiten zu können, in verschiedenen Disziplinen gut ausgebildet sein müssen sowie über die Mittel verfügen müssen, um mit ihren Kollegen in anderen Ländern zusammenzuarbeiten. Das Projekt LAW-TRAIN (Mixed-reality environment for training teams in joint investigative interrogation-Intelligent interrogation training simulator) verfolgt nun das Ziel, mit Hilfe eines von Universitäten, Regierungen und relevanten Unternehmen entwickelten virtuellen Ermittlungstrainingssystems vorhandene Lücken zu füllen. „Wir wissen, dass Training unter Einsatz von Rollenspielen sehr nützlich ist. Aber es ist sehr schwierig, so etwas mit einem Team aus hochrangigen Strafverfolgungspersonal aus verschiedenen europäischen Ländern zu tun, denn alle sind äußerst beschäftigt und befinden sich an verschiedenen Orten“, erklärt Professor Sarit Kraus, Projektkoordinator für die Bar-Ilan-Universität in Israel. Dank LAW-TRAIN werden die Ermittler bald von einer Virtual-Reality-Trainingsplattform profitieren können, die es ihnen gestattet, in ihrem Land zu bleiben, während sie europaweit mit anderen Teammitgliedern in interagieren. Jede Trainingseinheit umfasst vier Phasen: individuelle Vorbereitung, während der die oder der Trainierende Informationen über den Fall erhält, gemeinsame Vorbereitung, bei welcher der Trainierende Informationen austauschen und eine gemeinsame Strategie mit seinen Kolleginnen und Kollegen entwickeln kann, Ermittlungsgespräch, bei dem ein oder zwei Trainierende den virtuellen Verdächtigen in Gegenwart eines gleichermaßen virtuellen Anwalts befragen und Einsatzbesprechung/Auswertung. Der Einsatz von virtueller Realität (Virtual Reality, VR) konzentriert sich auf Phase drei. Dabei wird das Oculus-Rift-Headset eingesetzt. „Eine Person zu rekrutieren, welche die Rolle der/des Verdächtigen spielt, gestaltet sich schwierig, und daher erschafft LAW-TRAIN einen virtuellen Verdächtigen, den das Team interviewen kann“, erklärt Professor Kraus. „Außerdem stellen wir verschiedene Werkzeuge für die Trainer bereit: LAW-TRAIN unterstützt viele Szenarien und ermöglicht die Erstellung von neuen. Sie beinhaltet Statistiken über die Leistungsfähigkeit der Trainierenden und enthält einen virtuellen Trainer, der die Leistung der Trainierenden und eventuelle Abweichungen von den europäischen Ethikleitlinien online kommentieren kann.“ Diese Aspekte von LAW-TRAIN ermöglichen viele verschiedene Module, die von den Projektpartnern entwickelt und durch einen Austauschserver vermittelt wurden. Alle Module wurden selbstverständlich in enger Kooperation mit den Endnutzern entwickelt. „Sie lieben es“, schwärmt Professor Kraus. „Auf der MILIPOL-Konferenz wurde das System Dutzenden Endnutzern präsentiert, die überaus begeistert waren und nun auf die Vermarktung warten.“ Das System wird auf verschiedenen Plattformen zur Verfügung stehen. Alles was für die Arbeit gebraucht wird, ist ein schneller Computer vor Ort und ein sicherer Internetauftritt für Aktivitäten wie Videokonferenzen und Informationsanalyse. Noch bevor LAW-TRAIN auf den Markt kommt, will das Team das System mit Endnutzern erproben und seine Module bis Projektende im April 2018 verbessern. „Außerdem suchen wir nach noch mehr Neuerungen, die über die innerhalb dieses Projekts gestellten Ziele hinausgehen, wobei wir hoffen, diese auch in Zukunft weiterentwickeln zu können“, merkt Professor Kraus an. Da LAW-TRAIN als allgemeine Engine konzipiert wurde, ist die Entwicklung von Szenarien für andere Arten illegaler Aktivitäten sowie weitere Schulungen in Sachen grenzüberschreitende Teamarbeit überaus wahrscheinlich.

Schlüsselbegriffe

LAW-TRAIN, Strafverfolgung, Rechtsdurchsetzung, virtuelle Realität, Drogenhandel, Training, Rollenspiel, Oculus Rift

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