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Sustainable agricultural eco-system: business and technological solution for eco-conscious vegetable cultivation using on-site produced algae fertilizer

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Ökologischer Gemüseanbau mit Dünger auf Algenbasis

Es ist zwar eine wachsende Nachfrage nach „Biogemüse“ zu verzeichnen, aber die Landwirte tun sich etwas schwer damit, zu diesen Einkommen generierenden Praktiken zu wechseln. Forscher haben es den Landwirten nun erleichtert, ihre Produkte durch eine nachhaltige, problemlos anzuwendende Methode als umweltfreundlich erzeugt zu kennzeichnen.

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Verordnungen und die Bedürfnisse der Verbraucher haben für einen Ausbau des Markts für Lebensmittelprodukte mit Ökosiegel gesorgt. Finanziell erschwingliche technische Mittel zur nachhaltigen Erzeugung von Gemüse stehen jedoch nicht ohne Weiteres zur Verfügung. Und was die Herausforderung noch verschärft: Die europäischen Gemüseanbieter verfügen weder über das Wissen noch die Bereitschaft, ihre Anbaumethoden zu verändern. Die von der EU finanzierte Initiative VegaAlga (Sustainable agricultural eco-system: business and technological solution for eco-conscious vegetable cultivation using on-site produced algae fertilizer) verfolgt das Ziel, ein nachhaltiges landwirtschaftliches Ökosystem unter Einsatz eines Düngemittels auf Mikroalgenbasis einzuführen. Das VegaAlga-Team arbeitete bei der Erschaffung des neuen Ökosystems mit dem Gemüsehandelszentrum – den Regionalmarktführern in Sachen Gemüseproduktion – und Multisense zusammen, einem technologieintensiven Start-up-Unternehmen. Nach Auskunft des Projektleiters Zoltán Basa wurde der Innovationsprozess in zwei wichtige Anteile gegliedert. Im ersten Teil wurde ein Algenproduktionssystem verbessert und fertiggestellt, so dass die Algen sicher kultiviert werden können. Der zweite Teil sollte klar nachweisen, dass die Algenbehandlung des Bodens funktioniert. „Für den ersten Teil haben wir das Produktionssystem mit offenen Teichanlagen ausgewählt, was definitiv der entscheidende Faktor war“, erläutert Professor Basa. Das Team führte Tests an Teichen von 12m3 und 25m3 Größe durch und installierte alle Teiche in einem Gewächshaus, um die physikalischen Parameter besser steuern zu können. Man entwickelte und nutzte ein spezielles Schaufelrad, um einen kontinuierlichen Produktionszyklus zu realisieren und Sedimentation zu verhindern. Im nächsten Schritt entwickelten die Forscher das VegaAlga-System, in dem sie die Algen unter optimalen Bedingungen in Laufrinnen anbauten, um die Wachstumsrate zu maximieren. Das Team konzipierte ein eigenes Steuersystem mit der Bezeichnung „Pond Master“, mit dem sie den Zustand jedes einzelnen Teichs überwachen konnten. Sie setzten das System zur Überwachung von Parametern wie dem pH-Wert, der elektrischen Leitfähigkeit, dem gelösten Sauerstoff und dem Oxidations-Reduktionspotenzial ein. Wie Professor Basa erklärt, war das Projekt jedoch nicht ganz unproblematisch. „Das Team stieß auf Probleme mit der Größe und dem Material der Teiche, die gelöst werden mussten, um Infektionen zu vermeiden, welche die Produktion hemmen würden.“ Anfangs fanden sie es schwierig, Partner für eine Zusammenarbeit zu finden. Basa musste feststellen, dass KMU nur selten mit innovativen Partnern außerhalb ihrer Komfortzone arbeiten. VegaAlga entwickelte ein Düngemittel auf Mikroalgenbasis, das von Landwirten, die das Produkt ausprobiert haben, positiv aufgenommen wurde. Die Landwirte füllten einen Fragebogen aus, in dem eine Mehrheit (15 von 17 Landwirten) die Meinung vertrat, dass die Algendünger wirkungsvoller als die auf dem Markt befindlichen anorganischen Produkte seien. Das neue Produkt hat viel Interesse geweckt: Verbraucher und Industriefachleute bombardierten den Handelspartner mit Fragen. Man stellte einen Kundenentwicklungsplan auf, um die Technologie zur Produktion von Mikroalgen auf nachhaltige sowie kosteneffiziente und umweltfreundliche Weise zu kommerzialisieren. Das Team entwickelte außerdem ein kleineres Produktionssystem für Mikroalgendünger, das es den Landwirten gestattet, auf ihrem eigenen Land kostengünstig und umweltfreundlich Düngemittel herzustellen. Auf diese Weise könnten die Landwirte ihre Produkte als „umweltfreundlich“ und nachhaltig kennzeichnen, womit eine deutliche Einnahmesteigerung einhergeht. Was die Zukunft betrifft, so wird das VegaAlga-Team Basa zufolge nach Vertriebshändlern für das Produkt suchen, da man bereits mit dem Aufbau eines Verkaufsteams begonnen hat. Das Projekt verfügt bereits über Aufträge, die nicht nur aus dem landwirtschaftlichen Bereich kommen, und man plant, die Aufmerksamkeit auf weitere potenzielle Geschäftschancen zu richten. Das VegaAlga-System mit offenen Teichanlagen wurde von der Budapest Savage Works Ltd. dazu ausgewählt, ab 2018 die Innovationsunterstützung des Unternehmens zu erhalten. „Zu Beginn möchten wir definitiv Erfahrungen aus der Unterhaltung und Wartung von vor Ort installierten Teichen in Ungarn, Österreich und Rumänien gewinnen“, bekräftigt Basa. „Danach werden wir auch andere Märkte erschließen.“

Schlüsselbegriffe

VegaAlga, nachhaltig, Dünger auf Mikroalgenbasis, Landwirtschaft, Innovation, Pond Master

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