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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie spricht sich für einheitliche Testverfahren für intelligente Verkehrssysteme aus

Eine EU-Machbarkeitsstudie zur Einführung von Leistungsprüfungen intelligenter Fahrzeugsicherheitssysteme hat sich für ein einheitliches Testprogramm ausgesprochen. Die Studie "Active Safety Test Europe" (ASTE), die unter dem SMART-Programm der Europäischen Kommission finanz...

Eine EU-Machbarkeitsstudie zur Einführung von Leistungsprüfungen intelligenter Fahrzeugsicherheitssysteme hat sich für ein einheitliches Testprogramm ausgesprochen. Die Studie "Active Safety Test Europe" (ASTE), die unter dem SMART-Programm der Europäischen Kommission finanziert wurde, empfiehlt die Entwicklung von Leistungstests, um die Leistung der Sicherheitsfunktionen in einem Verkehrsszenario zu verifizieren, aber nicht um die festen Anforderungen individueller technischer Systeme zu bestätigen. Intelligente Verkehrssysteme sind nur eine Möglichkeit, Straßen sicherer zu machen. Mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) wurden bereits zahlreiche Technologien entwickelt. Dazu gehören: Systeme, um Fahrzeuge auf der Fahrbahn zu halten, Nachtsichtsysteme, Erkennung der Fahrbahnreibung, Auffahrwarnsysteme und Kollisionsverhinderungssysteme. Im Allgemeinen erfassen diese Systeme Informationen des Fahrzeugs und von seiner Umgebung und modifizieren die Fahrzeugfunktionen daraufhin anhand dieser Informationen. Entweder weicht das Fahrzeug einem Unfall aus oder der Fahrer wird gewarnt und kann durch die geeignete Reaktion einen Unfall vermeiden. Die Funktionalität eines aktiven Sicherheitssystems kann folgendermaßen charakterisiert werden: präventiv, dynamisch oder kollisionsvermeidend. Tests passiver Sicherheitssysteme sind inzwischen gut etabliert. Aber für IKT-gestützte Sicherheit gibt es bisher noch keine einheitlichen Testverfahren. Während der Abschlussbericht von ASTE ein Testprogramm empfiehlt, erkennt er auch die Komplexität dieser Aufgabe an: "Es gibt Fragen zur Technik, zur Organisation und zur Vermarktung. Wichtig ist, ein Leistungstestverfahren zu ermitteln, das sowohl der Verkehrssicherheit als auch der industriellen Entwicklung zugute kommt. Manche Ergebnisse könnten von einigen Interessenvertretern als heikel eingestuft werden. Deshalb ist eine weitere Erörterung notwendig, um die Akzeptanz in den Interessengruppen zu steigern", heißt es in dem Bericht. Die ASTE-Studie besagt, dass sich der Leistungstest auf Dokumentation, Systeme und Verkehrsszenarien stützen könnte. Für einen Test auf der Grundlage von Dokumenten, könnte die Bewertung anhand der Überprüfung des Entwurfs, des Systems und der funktionellen Spezifikationen des Herstellers erfolgen. Der Vorteil dieser Methode wäre der geringe Kostenaufwand, aber der Nachteil wäre, dass es schwierig ist, ein System nur anhand einer theoretischen Überprüfung zu bewerten. Ein systembasierter Test würde aus einer Kombination aus praktischen physikalischen Prüfungen bestehen, um die Sicherheit des Systems zu verifizieren. "Hier liegt der mögliche Nachteil darin, dass er die technische Entwicklung neuer Sicherheitssysteme einschränken könnte, da Mindestanforderungen und Definitionen sich auf den Stand der Technologie zum heutigen Zeitpunkt stützen", warnt der Bericht. Bei einem Leistungstest auf der Grundlage von Szenarien wird das Fahrzeug in ein echtes Unfallszenario gestellt. Dies ist auch die bevorzugte Testmethode der ASTE-Partner. Dem Team zufolge liegen die Vorteile dieses Aufbaus darin, dass die Testmethoden vereinheitlicht werden können und dass das Verfahren auch bei technischen Veränderungen der Systeme und bei neuen Systemen angewendet werden kann. Die Herausforderung liegt in der Definition der angemessenen Anzahl normativer Verkehrsszenarien. Die Kosten für die Durchführung dieser Tests werden auf denselben Betrag geschätzt, wie die für Tests zur passiven Sicherheit eines Fahrzeugs. Die Testanlagen können auch im Rahmen der Entwicklung eines neuen Systems eingesetzt werden. Nach Abschluss der Tests müssen die Ergebnisse den Verbrauchern so vermittelt werden, dass die Erfüllung der unterschiedlichen Anforderungen sichergestellt ist. Ergebnisse sollten auf verschiedenen Ebenen kommuniziert werden, angefangen bei einer sehr detaillierten bis zu einer vereinfachten Ebene. Die Verbraucher müssen dazu in der Lage sein, die Ergebnisse verschiedener Fahrzeuge auf einfache Weise miteinander vergleichen zu können. Im nächsten Schritt müssen sich die Hersteller auf normierte Testmethoden einigen. Auch besteht noch ein weiterer Forschungsbedarf zu Fahrerverhalten und Fahrermodellierung. Andere Anforderungen betreffen die Entwicklung von Leistungstestverfahren und den Konsens, wie die Durchführung von Leistungstests angeregt, gemanagt und kontrolliert werden könnte.

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