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COpernicus Applications and services for Low impact agriculture in Australia

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Satellitengestützte Überwachungsinstrumente als Schlüssel für nachhaltige Landwirtschaft

Die Nutzung von Satellitendaten für die Echtzeitüberwachung von Kulturpflanzen kann zu einer kosteneffizienteren und nachhaltigeren Landwirtschaft beitragen und potenzielle neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Auf Copernicus basierende Informationsdienste sind Teil des EU-Erdbeobachtungsprogramms. Sie bieten eine Fülle von Satellitendaten und Informationen über unseren Planeten und seine Umwelt, die für die Nutzende frei zugänglich sind. Auch in der Softwareentwicklung können diese Daten genutzt werden, um nützliche Instrumente und Dienste zu entwickeln. „Auf Copernicus basierende Informationen können zur Überwachung von Wettermustern, Bodengesundheit, Pflanzenwachstum und anderen Faktoren, die die landwirtschaftliche Produktivität beeinflussen, eingesetzt werden“, erklärt Carlo De Michele, Koordinator des Projekts COALA von Ariespace in Italien. „Diese Daten können landwirtschaftlichen Betrieben helfen, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, wann sie Kulturpflanzen säen, bewässern und ernten sollten, was zu effizienteren und nachhaltigeren Anbaumethoden führt.

Erdbeobachtungstechnologien in die Landwirtschaft integrieren

Ziel des EU-finanzierten Projekts COALA war es, Möglichkeiten für eine bessere Integration von Erdbeobachtungstechnologien in die Landwirtschaft zu finden. Dafür konzentrierte sich das Projektteam auf Australien. „Australien ist der ideale Ort dafür“, sagt De Michele. „Die landwirtschaftlichen Betriebe Australiens nehmen neue Technologien sehr gut an, und die landwirtschaftlichen Flächen sind in der Regel sehr groß.“ Außerdem steht die australische Landwirtschaft vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, sich an den Klimawandel anzupassen und die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln zu befriedigen. Daraus entstehen Geschäftsmöglichkeiten für europäische Erdbeobachtungsunternehmen wie Ariespace. „Unser höchstes Ziel war es, intelligente Dienste zur Bewässerungsüberwachung und zum Düngemanagement zu entwickeln und zu einzusetzen, die auf die australische Agrarlandschaft zugeschnitten sind“, fügt De Michele hinzu. „Unser Schwerpunkt lag auf der Bereitstellung neuer, innovativer Dienste und Daten, die sich nahtlos in etablierte Softwareinstrumente integrieren lassen.“ Dazu wurde eine Reihe von Pilotprojekten durchgeführt. Diese umfassten die Überwachung von Trockengebieten, in denen Getreide, Raps und andere Kulturen wie Linsen und Ackerbohnen angebaut werden. Ins Projekt waren auch bewässerte Betriebe, in denen Mais, Baumwolle, Reis und Gemüse angebaut werden, einbezogen.

Genaue, zeitnahe Informationen über die Ernte bereitstellen

COALA, an dem 11 Organisationen aus Europa und Australien beteiligt waren, erzielte einige positive Ergebnisse. Dazu gehörte die Entwicklung eines bahnbrechenden, physikbasierten Modells zur Überwachung des Wasserverbrauchs von Kulturpflanzen auf der Grundlage der Daten von Sentinel-2-Satelliten. Im Rahmen des Projekts wurden auch erfolgreich Überwachungsdienste zur Bewertung des Nährstoffbedarfs und des Nährwerts der Kulturpflanzen getestet. Außerdem wurde eine Cloud-Computing-Infrastruktur aufgebaut, um die Echtzeitberechnung fortgeschrittener Erdbeobachtungsdaten zu erleichtern und diese Informationen in auf australische Nutzende zugeschnittene Dienste zu integrieren. „Es geht darum, landwirtschaftlichen Betrieben genaue und rechtzeitige Informationen über den Wasser- und Nährstoffbedarf ihrer Kulturpflanzen zur Verfügung zu stellen“, fügt De Michele hinzu. „So können sie ihre Ressourcen effizienter verwalten, woraus eine höhere Produktivität und Nachhaltigkeit entstehen.“ De Michele merkt an, dass der Projektschwerpunkt zwar auf der Landwirtschaft lag, die entwickelten auf Erdbeobachtung basierenden Dienste aber auch für die Forstwirtschaft, die Dürreüberwachung und Wasserressourcen im Allgemeinen genutzt werden könnten.

Marktfähigkeit von auf Copernicus basierenden Diensten

Der Projekterfolg von COALA hat dazu beigetragen, die Marktfähigkeit der auf Copernicus basierenden Informationsdienste zu unterstreichen. Die Demonstration, wie diese Dienste zur Bewältigung realer Herausforderungen eingesetzt werden können, wird dazu beitragen, das Interesse an europäischen Geschäftsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Erdbeobachtung auf neuen Märkten wie Australien zu wecken. „Wir planen, unsere Technologien auf der Grundlage von Nutzerfeedback und sich entwickelnden Bedürfnissen weiter zu verfeinern“, kommentiert De Michele. „Wir suchen zudem nach Partnerschaften mit australischen Unternehmen und Branchenbeteiligten, um unsere Innovationen einem breiteren Markt bereitzustellen. Unser oberstes Ziel ist es, die intelligente Landwirtschaft als Norm und nicht als Ausnahme darzustellen und so zu einer nachhaltigeren Zukunft für alle beizutragen.“

Schlüsselbegriffe

COALA, Satellit, Landwirtschaft, Copernicus, Sentinel, Überwachung, Kulturpflanzen, Australien

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