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DOWN2EARTH: Translation of climate information into multilevel decision support for social adaptation, policy development, and resilience to water scarcity in the Horn of Africa Drylands

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Neue Klimainstrumente für die Gestaltung der Politik und Sicherung der Zukunft am Horn von Afrika

Schwere Dürren verändern das Leben von Millionen Menschen am Horn von Afrika und machen die Gemeinden anfällig für Wasserknappheit, Nahrungsmittelkrisen und Überschwemmungen. Neue Instrumente für Klimadienstleistungen geben Hoffnung und Entscheidungshilfen für eine nachhaltigere Zukunft in der Region.

Die Trockengebiete am Horn von Afrika sind in hohem Maße von den saisonalen Niederschlägen abhängig, um die Subsistenzbetriebe, vor allem den Regenfeldbau und die Weidewirtschaft, zu unterstützen. Durch diese Abhängigkeit ist die Region sehr anfällig für Klimagefahren, die sich in Wasserknappheit und Ernährungsunsicherheit während Dürren äußern. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts DOWN2EARTH(öffnet in neuem Fenster) wurden die Zusammenhänge zwischen saisonalen Klimamustern, Wasserknappheit und Ernährungsunsicherheit sowie deren Auswirkungen untersucht und den ländlichen Gemeinden in der Region handlungsrelevante Informationen zum Schutz ihrer Lebensgrundlagen und ihres Wohlstands geboten. „Wir förderten gemeinschaftliche und institutionelle Strategien zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels und zum Aufbau von Widerstandsfähigkeit dagegen. Durch die Bereitstellung maßgeschneiderter Klimadienstleistungen konzentrierten wir uns auf die Bekämpfung der Wasserknappheit und ihrer Folgen an oder nahe der Erdoberfläche“, bemerkt Michael Singer, Projektkoordinator. Mit einem interdisziplinären Team Sachverständiger aus 14 Einrichtungen aus acht Ländern in Afrika und Europa stellte sich DOWN2EARTH den vielschichtigen Herausforderungen von Wasserknappheit und Ernährungsunsicherheit in Äthiopien, Kenia und Somalia. Diese Zusammenarbeit verhalf außerdem dazu, lokales traditionelles Wissen zu nutzen und es mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft zu kombinieren, um den betroffenen Gemeinden maßgeschneiderte Unterstützung zu bieten.

Innovative Instrumente zur Anpassung an den Klimawandel

DOWN2EARTH verbesserte die Klimadienstleistungen und unterstützte die Anpassung an den Klimawandel in den Trockengebieten am Horn von Afrika, einschließlich Äthiopien, Kenia und Somalia, durch fortgeschrittene Instrumente zur Entscheidungsunterstützung, den Aufbau von Kapazitäten, erweiterte Datennetze und politische Verbesserungen. Ein wichtiges Ergebnis war die Schaffung des eigens auf Trockenland ausgerichteten Modellsystems „Climate into Useful Water And Land Information in Dryland“ CUWALID(öffnet in neuem Fenster), das die Auswirkungen der kommenden Regenzeiten auf 2 Millionen km2 in den Trockengebieten am Horn von Afrika zuverlässig vorhersagt. Integriert in die Vorhersagen des IGAD Climate Prediction and Applications Center (ICPAC) sind das Modell und seine auf den Auswirkungen basierenden Prognosen nun Teil des saisonalen Greater Horn of Africa Outlook Forum (GHACOF) des ICPAC, das dreimal jährlich stattfindet. „Wir haben das weltweit erste wirkungsbasierte Prognosesystem entwickelt, das Klimaprognosen in verwertbare Wasser- und Vegetationsdaten für Trockengebiete umwandelt. Im Gegensatz zu den bestehenden globalen Modellen erfasst dieses System kritische hydrologische Prozesse, darunter den Flusslauf, die Bodenfeuchtigkeit und die Grundwasserdynamik“, erläutert Singer. Ein Chatbot für soziale Medien namens WujihaCast(öffnet in neuem Fenster) stellt zusammengefasste Daten aus dem Vorhersagesystem in einem übersichtlichen Format bereit und überbrückt so die Kluft zwischen Wissenschaft und Handeln. „WujihaCast ist ein quelloffener Telegram-Chatbot, der aktuelle Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels in verschiedenen Formaten (Karten, Text, Sprache, Bilder) und Sprachen (Oromo, Swahili, Englisch, Somali, Amharisch) zur Verfügung stellt. Dieses Instrument dient Gemeindeverwaltungen, Nichtregierungsorganisationen, Radiosendern und anderen Interessengruppen“, fügt Singer hinzu. Zu den weiteren Erfolgen zählen: die Erweiterung des Netzwerks an Wetterstationen in Somalia, wodurch kritische Datenlücken, die durch den jahrelangen Konflikt entstanden sind, geschlossen werden konnten, die Entwicklung neuer politischer Rahmenwerke auf regionaler Ebene, die auf agentenbasierten Modellen beruhen, und mehrsprachige Medienschulungen zur Unterstützung von im Journalismus Tätigen bei der Klimaberichterstattung. Das Projektteam leistete außerdem einen wesentlichen Beitrag zur Filmreihe Living Climate Change(öffnet in neuem Fenster) von BBC Media Action, die weltweit einen Einblick in die Kämpfe ländlicher Gemeinden bietet, die mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind.

Nachhaltige Instrumente für die Anpassung an den Klimawandel und für den Klimaschutz

„Während des gesamten Projekts blieben wir eng mit den ländlichen Gemeinden in Äthiopien, Kenia und Somalia verbunden. Diese Beziehungen boten wertvolle Einblicke in die Herausforderungen des Klimawandels und die Anpassungsfähigkeit und förderten gleichzeitig die Umsetzung unserer Projektergebnisse“, kommentiert Singer. Die Wirkung von DOWN2EARTH dürfte stark und langfristig sein, vor allem dank der in den Einrichtungen am Horn von Afrika eingebetteten Infrastruktur. ICPAC wird weiterhin CUWALID und WujihaCast nutzen, um wichtige, leicht verständliche Klimadienstleistungen bereitzustellen, die den wachsenden Bedürfnissen der Regionen gerecht werden. Außerdem werden die Online-Schulungskurse, die Filme zum Klimawandel und die politischen Rahmenwerke wertvolle Ressourcen für verschiedene Zielgruppen bleiben.

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