Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Article available in the following languages:

Suche nach Lösungen für Städte unter Berücksichtigung räumlicher Vulnerabilität

Eine neue Studie untersucht anhand eines räumlichen Ansatzes die sozialen und ökologischen Schwachstellen einer polnischen Metropolregion und legt damit den Grundstein für eine strategische Stadtplanung.

Ökologische und soziale Ungerechtigkeiten in Städten sind eng miteinander verknüpft, werden jedoch in der Raumplanung bislang kaum berücksichtigt. Nun wurde in der Fachzeitschrift „npj Urban Sustainability“ eine Studie(öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht, die einen neuartigen räumlichen Ansatz zur Bewertung sozioökologischer Vulnerabilität und Gerechtigkeit in Städten verfolgt. Die Studie wurde im Rahmen des EU-finanzierten Projekts INTERLACE(öffnet in neuem Fenster) durchgeführt und durch ein weiteres EU-Projekt namens Commit2Green(öffnet in neuem Fenster) gefördert. Sie untersucht die Komplexität urbaner Ungleichheit und zeigt Wege zu nachhaltigeren und gerechteren Städten auf.

Die Schwächsten identifizieren

Die Urbanisierung, der Klimawandel und das weltweite Massensterben von Arten schaffen neue Schwachstellen für Menschen und Ökosysteme und verstärken bereits bestehende Schwachstellen. Stadtgebiete, in denen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt, sind besonders gefährdet. Allerdings ist der Grad der Gefährdung von Menschen und Ökosystemen räumlich sehr ungleich verteilt, was zu territorialer Ungerechtigkeit führt. Strategische Stadtplanung kann zur Stärkung der sozioökologischen Gerechtigkeit beitragen. Dazu müssen jedoch zunächst die Bedürfnisse der am stärksten gefährdeten Menschen und Ökosysteme in den Städten berücksichtigt werden. Die Studie konzentriert sich auf den Großraum Krakau, der die Stadt Krakau sowie 14 angrenzende Gemeinden umfasst. Das Gebiet wird von rund 1,5 Millionen Menschen bewohnt, von denen mehr als die Hälfte in der eigentlichen Stadt Krakau lebt, deren Bevölkerungsdichte (2 465 Einwohner pro Quadratkilometer) etwa neunmal höher ist als der Durchschnitt der Region. Obwohl der Ballungsraum ziemlich wohlhabend ist, gibt es erhebliche Einkommensunterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden. In ihrer Studie integrieren die Forschenden räumliche Daten über demografische Ungleichheiten, Ressourcenzugang und Umweltrisiken in dem Gebiet. Mithilfe dieses Ansatzes der räumlichen Vulnerabilität erstellen sie eine detaillierte Karte der Vulnerabilität, die sowohl die Exposition gegenüber sozialen und ökologischen Gefahren als auch soziale und ökologische Anfälligkeiten berücksichtigt. Die für Krakau durchgeführte Vulnerabilitätsbewertung umfasst zehn soziale und ökologische Vulnerabilitäten. Dazu zählen die Gefährdung durch fehlende Freizeitmöglichkeiten, Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und Hitze, durch Überschwemmungen, Erdrutsche, Waldbrände und Dürren sowie durch Lebensraumzerstörung und den Verlust der biologischen Vielfalt. Die Bewertung stützt sich auf umfangreiche lokale Daten und verwendet 47 räumliche Indikatoren für Gefahren und Anfälligkeiten, um aufzuzeigen, wo im gesamten Ballungsraum welche Schwachstellen bestehen. Die detaillierte Bewertung bildet die Grundlage für die strategische Stadtplanung in Krakau, wobei Grünflächen entsprechend den sozialen und ökologischen Anforderungen der verschiedenen Gemeinden geplant werden. Es wird auch untersucht, wie sich sozial-ökologische Anfälligkeiten je nach Standort unterscheiden, wobei unterschiedliche Präferenzen berücksichtigt werden. Der Ansatz bietet somit einen Rahmen für die Ermittlung und Bewältigung städtischer Ungleichheiten. Die Autorinnen und Autoren der Studie, die von INTERLACE (INTERnationale Zusammenarbeit zur Wiederherstellung und Vernetzung der städtischen Umwelt in Lateinamerika und Europa) und Commit2Green (Commit to Green: Partizipative Stadtbegrünung und Renaturierung für Klimaneutralität und Widerstandsfähigkeit in europäischen Städten (Commit2Green/C2G)) kommen zu dem Schluss: „Die Menschheit hat das Leben auf unserem Planeten unwiderruflich verändert – wobei städtische Gebiete nur einen Extremfall darstellen – und die Schwachstellen des Menschen sind tief in ökologische Schwachstellen eingebettet und mit ihnen verflochten. Die gleichzeitige Bewältigung gemeinsamer sozial-ökologischer Schwachstellen ist die Grundlage für das Gedeihen von Mensch und Umwelt.” Weitere Informationen: Website des INTERLACE-Projekts(öffnet in neuem Fenster) Website des Commit2Green-Projekts(öffnet in neuem Fenster)

Verwandte Artikel

Mein Booklet 0 0