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Acoustic Technology for observing the interior of the Arctic Ocean

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Unterwassergleiter überwachen Arktis

Wissenschaftler haben eine neue Technologie zur Erforschung des Arktischen Ozeans unterhalb des ihn bedeckenden Eises sowie durch dieses hindurch entwickelt.

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In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Forschungsprojekte der Überwachung der Meere unserer Erde gewidmet. Wenngleich die unternommenen Anstrengungen zur technischen Entwicklung hinsichtlich der Überwachung der offenen Meere sehr erfolgreich waren, wurden die eisbedeckten Gebiete in den Polarregionen aufgrund technischer Beschränkungen weitaus weniger untersucht. Der Mangel an Daten macht die Entwicklung von Vorhersagemodellen schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. So war das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Meer und Eis sowie die Erkennung der Warnsignale des Klimawandels aus den Polarregionen nur begrenzt möglich. Die EU-Finanzierung des Projekts "Acoustic technology for observing the interior of the Arctic Ocean" (ACOBAR) trug zur Verbesserung der Wissenslage bei. Die Wissenschaftler entwickelten und erprobten neue Technologien, um Systeme in den Polarmeeren beobachten zu können. Die Projektpartner setzten Gleiter und Schwimmer unter dem Eis sowie moderne eisdriftende Plattformen (Advanced Ice-Tethered Platform, AITP). Zu den zur Datensammlung und -analyse eingesetzte Technologien zählten akustische Verfahren und Kommunikationstechnologien für den Einsatz zwischen Unterwasser- und Oberflächenplattformen. Die Resultate ließen mittels akustischer Thermometrie und Tomographie eine Bestimmung der internen Temperatur des Nordpolarmeers mit einer Genauigkeit von 0,01 Grad Celsius über einen Bereich von 200 km zu. Die Gleiter ergänzten die exzellente zeitliche Auflösung der Technik um eine größere räumliche Auflösung zwischen der Oberfläche und einer Tiefe von 1 km. Eine Gruppe von AITP sorgte für die regionale akustische Navigation für Gleiter und Schwimmer unter dem Eis. Ein hochauflösendes Eis- und Meeresmodell wurde dann unter Einsatz von Daten, die von den Beobachtungsplattformen gesammelt wurden, in Kombination mit Satellitendaten angewendet. Das Konsortium entwickelte und demonstrierte gleichermaßen kostengünstigere Systeme zum Einsatz in der Arktis, die eine kontinuierliche Überwachung physikalischer, biologischer und biogeochemischer Systeme ermöglichten. Davon werden Bereiche wie die Meeres- und Klimaüberwachung, der Seeverkehr und die Sicherheit auf dem Meer, die Öl- und Gasförderung, das Ressourcenmanagement und der Schutz des Meeresökosystems profitieren. An ACOBAR waren Unternehmen beteiligt, welche die Bereiche Offshore-Industrie, Unterwassertechnologien und die Fertigung von Beobachtungssystemen vertreten. Die gewonnenen Erfahrungen werden die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie (vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen) im Meeresbeobachtungssektor stärken. Die Erfahrungen aus den arktischen Feldversuchen werden den Unternehmen, die das Ziel verfolgen, an die Spitze der Unterwassertechnik für die Arktis zu gelangen, einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Die von ACOBAR durchgeführten, groß angelegten Beobachtungen werden das Verständnis rund um Meeresprozesse, Biologie, Biogeochemie, Klimawandel und Meeresschutz mehren und die Modellvalidierung verbessern. Informationen dieser Art können zur Unterstützung der Umsetzung der europäischen Meerespolitik, etwa der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) und der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP), zum Einsatz kommen.

Schlüsselbegriffe

Unterwassergleiter, Nordpolarmeer, akustische Technologie, moderne eisdriftende Plattformen, Meeresprozesse

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