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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Exzellenznetzwerk CASCADE für ein besseres Verständnis der chemischen Kontamination von Lebensmitteln

Das im Februar 2004 unter dem vorrangigen Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) gegründete Exzellenznetzwerk CASCADE (chemische Kontamination in der Nahrungskette) ist nun einsatzbereit. Ziel des Netzwerks ist die Durchführun...

Das im Februar 2004 unter dem vorrangigen Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) gegründete Exzellenznetzwerk CASCADE (chemische Kontamination in der Nahrungskette) ist nun einsatzbereit. Ziel des Netzwerks ist die Durchführung von Forschungsarbeit, Risikobewertungen und Schulungsmaßnahmen auf europäischer Ebene zu den Auswirkungen der endokrinen Disruption durch in Nahrungsmitteln enthaltene chemische Substanzen. Neben der Vervollständigung der wissenschaftlichen Kenntnisse über chemische Schadstoffe soll CASCADE auch das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für diesen Themenbereich schärfen und eine verbesserte Entscheidungsfindung im Lebensmittelbereich bei Verbrauchern und politischen Entscheidungsträgern fördern. Lebensmittel enthalten zahlreiche chemische Rückstände, von denen einige im Verdacht stehen, das menschliche Endokrinsystem zu beeinflussen, das den Körper mit Hormonen versorgt. Eine gestörte Funktion der nuklearen Hormonrezeptoren wird mit Erkrankungen wie Krebs, kardiovaskulären Krankheiten, Obesität und Diabetes in Verbindung gebracht. Künstlich erzeugte Toxine kommen in Lebensmitteln nur sehr selten in isolierter Form vor. Daher wird sich CASCADE vor allem auf die Auswirkungen und Interaktionen von Mischungen chemischer Rückstände konzentrieren. Die 23 Partnerorganisationen in ganz Europa werden Tierversuche, Zellversuche und computerbasierte Versuche entwickeln, um Lebensmittelextrakte auf eine Reihe chemischer Rückstände zu screenen, und ihr Potential hinsichtlich einer Störung der Signalwege der nuklearen Rezeptoren untersuchen. Über die Entwicklung standardisierter Versuche und Modelle sollen die Kosten der toxikologischen Untersuchung auf chemische Rückstände gesenkt werden. Professor Jan-Åke Gustafsson, Netzwerkkoordinator und Leiter der Abteilung für medizinische Ernährung des schwedischen Karolinska-Instituts, erklärte: "Wir als Mitglieder des Exzellenznetzwerks CASCADE freuen uns sehr über diese fantastische Gelegenheit, am Aufbau einer neuen Kooperationsinfrastruktur zwischen europäischen Laboratorien mitwirken zu können." Er fügte hinzu: "Der besondere wissenschaftliche Schwerpunkt von CASCADE, endokrine Disruptoren in Lebensmitteln, ist für die Teamarbeit besonders gut geeignet, da die Europäischen Union dringend eine harmonisierte Politik über die zulässigen Kontaminationsgrenzwerte in Lebensmitteln braucht. [...] Wir wollen in engem Kontakt zu Verbraucherorganisationen arbeiten und die Öffentlichkeit über den Forschritt unserer Forschungsarbeit sowie unsere Empfehlungen informieren." Die Partner erklärten, dass sie mit einer großen Bandbreite von Organisationen und Gruppen zusammenarbeiten sowie regionale, nationale und europäische Behörden wissenschaftlich beraten werden. Das Netzwerk könne zudem die Rolle eines beratenden Expertengremiums übernehmen, sofern in unerwarteten Situationen ein entsprechender Handlungsbedarf bestehe.

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