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Full-value chain Optimised Climate User-centric Services for Southern Africa: FOCUS-Africa

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Maßgeschneiderte Klimadienstleistungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit des südlichen Afrikas

Das südliche Afrika steht vor großen Herausforderungen durch Klimaschwankungen und -extreme, die lebenswichtige Wirtschaftssektoren und das Wohlergehen in der gesamten Region beeinträchtigen. Im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts wurden maßgeschneiderte, nachhaltige Klimadienstleistungen entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit zu stärken und fundierte Entscheidungen in mehreren Regionen zu ermöglichen.

Die Region der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) ist sehr anfällig für Klimaschwankungen, -veränderungen und -extreme wie Überschwemmungen, Dürren und Erdrutsche, die kritische Sektoren wie Wasserressourcen, Landwirtschaft und Infrastruktur treffen. Vielen Ländern in der Region fehlt es an den notwendigen Daten, der Infrastruktur, dem technischen Fachwissen und den institutionellen Kapazitäten, um hochwertige Klimadienstleistungen zu erbringen. Die Entscheidungsfindung bei der Klimaanpassung ist häufig auf veraltete Daten und vereinfachte Analysen gestützt, wobei die Fortschritte bei den Klimavorhersagen vernachlässigt werden. Darüber hinaus stellt die wirksame Anwendung von Klimadienstleistungen in Afrika nach wie vor eine große Hürde dar, da das begrenzte Bewusstsein und die mangelhafte Koordinierung zwischen Klimaforschenden und Interessengruppen die wirksame Nutzung von Klimadienstleistungen in einigen SADC-Ländern behindern. Das Projekt FOCUS-Africa(öffnet in neuem Fenster) wurde ins Leben gerufen, um nachhaltige, maßgeschneiderte Klimadienstleistungen für die SADC-Region zu schaffen und die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung bis zur Anwendung zu demonstrieren. Dabei wurden bestimmte Wirtschaftszweige über praktische Fallstudien, die Verbesserung der wissenschaftlichen Klimavorhersage und -projektion sowie die Bewertung des sozialen und wirtschaftlichen Nutzens dieser Dienste eingebunden.

Klimaherausforderungen in praktische Lösungen umwandeln

„Wir begannen damit, die spezifischen Klimarisiken der verschiedenen Sektoren zu ermitteln und zu verstehen, welche Arten von Klimainformationen benötigt werden“, sagt Roberta Boscolo, Koordinatorin des FOCUS-Africa-Projekts. „Die Bemühungen richteten sich dann auf die Erstellung praktischer Datenprodukte auf der Grundlage eines umfassenden Verständnisses des Klimas der Regionen. Es wurden neue Klimadienste und -instrumente entwickelt und getestet, die auf die von den Nutzenden in den Pilotstudien ermittelten Bedürfnisse zugeschnitten sind.“ Die Projektmitglieder bewerteten auch den sozioökonomischen Nutzen dieser Dienstleistungen und planten Strategien für ihre langfristige Nachhaltigkeit. Der Aufbau von lokalem Fachwissen war eine Priorität, für die Schulungen und Ressourcen zur Stärkung der regionalen Klimadienstleister bereitgestellt wurden. Darüber hinaus wurde durch die enge Zusammenarbeit mit den Interessengruppen sichergestellt, dass die Ergebnisse weithin verbreitet und die Beziehungen zu den Nutzenden gestärkt werden. „Unsere Bemühungen führten zu mehreren praktischen Ergebnissen, darunter eine Online-Plattform für den Zugang zu Klimaprognosen in Tansania und Malawi sowie klimaresistente Pflanzensorten für landwirtschaftliche Betriebe in Mosambik“, berichtet Boscolo. Zu den weiteren Errungenschaften gehören ein Instrument zur Bestimmung des optimalen Pflanzzeitpunkts in Mosambik und ein Managementinstrumente für Wasserkraft für die effiziente Energieerzeugung in Tansania. Die Forschenden lieferten auch 5-Jahres-Klimavorhersagen für Tansania und Malawi, Klimaprojektionen für Südafrika zur Unterstützung der Anpassung in der Landwirtschaft und ein flexibles Instrument zur Verarbeitung saisonaler Klimavorhersagen für den Einsatz in verschiedenen Regionen.

Die Klimaresilienz im südlichen Afrika ausbauen

Das Ziel bei FOCUS-Africa bestand darin, durch die Unterstützung spezifischer Maßnahmen zur Klimaanpassung in afrikanischen Ländern dank gemeinsam konzipierter, maßgeschneiderter und gründlich evaluierter Klimadienstleistungen bedeutende Auswirkungen zu erzielen. Das Projektteam förderte die wissenschaftlichen Kapazitäten in der Region und trug durch die Entwicklung innovativer Instrumente zu globalen Bewertungen bei, z. B. des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen. „Wir haben die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gestärkt, indem wir den systematischen Einsatz fortschrittlicher Instrumente und geprüfter Klimadienstleistungen in allen wichtigen Sektoren gefördert haben“, so Boscolo. Mit einem Fokus auf der nutzerorientierten Entwicklung sorgte das FOCUS-Africa-Team dafür, dass die Endnutzenden besser informiert und vernetzt sind, und folgte dabei den Grundsätzen der Benutzerschnittstellenplattform des Globalen Rahmens für Klimadienstleistungen. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Verbesserung des Zugangs von Frauen zu Klimadienstleistungen gewidmet, indem geschlechtsspezifische Bedürfnisse bei deren Gestaltung und Verbreitung berücksichtigt wurden. FOCUS-Africa war von besonderer Bedeutung dabei, das südliche Afrika in die Lage zu versetzen, die dringenden Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. „Durch den Schwerpunkt auf Zusammenarbeit, nutzerorientiertes Design und praktische Lösungen konnten wir bei FOCUS-Africa die Fähigkeit der Region stärken, sich anzupassen und eine größere Klimaresilienz aufzubauen. Die Instrumente, das Wissen und die Partnerschaften, die entwickelt wurden, werden die Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel und die Maßnahmen in der Region auch in den kommenden Jahren unterstützen“, so Boscolo abschließend.

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