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Elektrifizierung von Schiffen zur Senkung von Emissionen

Ein flexibles, modulares Akku-System könnte eine kostengünstige Möglichkeit zur Elektrifizierung der Schifffahrt darstellen und dem Sektor dabei helfen, seine Emissionen zu verringern.

Wassergebundener Transport ist für 77 %(öffnet in neuem Fenster) des Außenhandels Europas und 35 % des Handels zwischen den EU-Mitgliedstaaten verantwortlich. Er ist damit ein entscheidender Wirtschaftsfaktor, der jedoch auch für rund 13,5 % der Treibhausgasemissionen des gesamten EU-Verkehrssektors verantwortlich ist. „Die Schifffahrt ist essenziell für das Funktionieren der globalen Wirtschaft“, sagt Jeroen Stuyts, Projektkoordinator des SEABAT(öffnet in neuem Fenster) –Projekts von Flanders Make(öffnet in neuem Fenster) in Belgien. „Es gibt die weltweite Seeschifffahrt, die Güter rund um den Globus transportiert, ebenso wie den wassergebundenen Verkehr innerhalb von Häfen und auf Binnenwasserstraßen. Ganz gleich, in welcher Form der wassergebundene Transport erfolgt – alle sind sich einig, dass die Emissionen des gesamten Sektors sinken müssen.“

Weniger Emissionen bei der Beförderung auf dem Seeweg

Das EU-finanzierte Projekt SEABAT hat sich dieser Herausforderung gestellt und untersucht, inwieweit Akkus zur Elektrifizierung von Wasserfahrzeug und damit zur Verringerung der Emissionen beitragen können. „Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Emissionen bei der Beförderung auf dem Seeweg zu senken“, ergänzt Stuyts. „Angesichts der enormen Bandbreite und Vielfalt des Sektors werden alle diese Lösungen erforderlich sein. Aber bei diesem Projekt haben wir uns auf die Elektrifizierung konzentriert.“ Die Region Flandern im Norden Belgiens ist führend in der Akkutechnologie und ist Standort einer Reihe innovativer Unternehmen sowie hochmoderner Forschungseinrichtungen. „Hier entstanden die ersten Ideen für dieses Projekt“, erklärt Stuyts. „Dieses Projekt hat die gesamte Wertschöpfungskette zusammengebracht, um eine Lösung zu entwickeln.“ Das Projektteam umfasste wichtige Beteiligte aus Industrie und Forschung von Norwegen bis Italien, darunter Technologieanbieter und Schifffahrtsunternehmen. „Von Anfang an haben wir versucht, die Herausforderungen zu verstehen, indem wir mit Reedereien und allen Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette gesprochen haben“, erklärt Stuyts. „Ein Ziel war es, die Preisgestaltung zu verstehen, um einen Geschäftsfall zu erstellen.“

Hochmodulare Gestaltung des Akkus

In technologischer Hinsicht hat das Projekt seine Ideen so weit eingegrenzt, bis ein Prototyp eines Akkusystems zur Entwicklung übrig blieb. Dieser Prototyp ist hochmodular aufgebaut und für eine Vielzahl von Transportarten ausgelegt. „Das Akkusystem besteht aus kleinen Komponenten, die Betreiber je nach den Anforderungen ihres Schiffes stapeln und skalieren können“, erläutert Stuyts. „Diese Bausteine sind flexibel einsetzbar.“ Dieser Prototyp wurde in Frankreich getestet und anschließend von verschiedenen Projektpartnern für unterschiedliche Zwecke in ganz Europa eingesetzt. „Das System ist keineswegs perfekt, aber wir konnten beweisen, dass es funktioniert“, erklärt Stuyts.

In Übereinstimmung mit globalen regulatorischen Zielen

Stuyts hofft, dass die nächsten Schritte ein Folgeprojekt umfassen werden, damit das Konsortium die Technologie fertigstellen und in Schiffsflotten zum Einsatz bringen kann. „Wir haben zahlreiche Ideen, wie das gegenwärtige Konzept verbessert werden könnte“, merkt er an. Diese Arbeit steht in Übereinstimmung mit den weltweit geltenden Regulierungszielen. In ihrer überarbeiteten Strategie von 2023 hat die International Maritime Organization(öffnet in neuem Fenster) beispielsweise das Ziel formuliert, die Netto-Emissionen von Schiffen ‚bis oder etwa um das Jahr 2050‘ auf null zu reduzieren. Ein weiterer interessanter Aspekt des Projekts ist, dass es Auswirkungen über den Schiffsverkehr hinaus haben könnte. Die Akkutechnologie ist beispielsweise ein bedeutender Forschungsbereich für die Automobilindustrie. „Neben Gesprächen mit Mitwirkenden aus dem maritimen Bereich prüfen wir auch das Potenzial für Schwerlast-Lkw und landwirtschaftliche Fahrzeuge“, ergänzt Stuyts. Das SEABAT-Projekt trägt dazu bei, dass die Zukunft der flächendeckenden Elektrifizierung der Schifffahrt kein fernes Ziel mehr ist, sondern bereits Realität wird.

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