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The Aggregate Implications of Market Power

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Die Gesamtauswirkungen der Marktmacht verstehen

Neue Forschungsarbeiten befassen sich mit den negativen Auswirkungen der Marktmacht auf die soziale Wohlfahrt.

Von der Einschränkung der Produktion über die Unterdrückung von Innovationen bis hin zur Schaffung von Ineffizienzen – Marktmacht kann sich negativ auf die soziale Wohl auswirken. „Marktmacht ist die Fähigkeit eines Konzernriesen, den Marktpreis von Waren oder Dienstleistungen zu kontrollieren. Im Wesentlichen wird dabei bestimmt, wie ein Unternehmen die Preise über den Grenzkosten hält, indem es entweder das Angebot oder die Nachfrage erhöht oder einschränkt“, erklärt Jan De Loecker(öffnet in neuem Fenster), Forscher an der KU Leuven(öffnet in neuem Fenster). Wirtschaftswissenschaftler wissen, dass sich Marktmacht sowohl auf mikroökonomischer als auch auf makroökonomischer Ebene auswirken kann. So gibt es beispielsweise zahlreiche Belege dafür, dass Kartelle und andere wettbewerbswidrige Verhaltensweisen den Herstellern und Verbrauchern auf einem bestimmten Markt erheblich schaden können. Wirtschaftswissenschaftler verstehen jedoch nicht ausreichend, wie sich die Marktmacht auf breite Querschnitts- und Zeitreihenmuster über Sektoren, Regionen und Länder hinweg auswirkt. „Wenn Marktmacht vorliegt, wie wirkt sie sich dann auf die so genannten aggregierten Ergebnisse auf den Produkt- und Faktormärkten aus?“, fragt De Loecker. Mit der Beantwortung solcher Fragen beschäftigt sich das EU-finanzierte Projekt M-POWER(öffnet in neuem Fenster). „Durch die Nutzung neu entwickelter Techniken wurden im Rahmen dieses Projekts die Aufschläge in den Unternehmen systematisch dokumentiert. Es wurde auch analysiert, wie sich diese Aufschläge auf Produzenten und Verbraucher in der Wirtschaft insgesamt auswirken“, ergänzt De Loecker, Hauptforscher des Projekts.

Marktmacht, soziale Wohlfahrt und Mittelgewährung

Die makroökonomische Literatur hat zum Thema Fehlallokation bereits eine Vielzahl von Verzerrungen untersucht, die sich auf die Verteilung von Inputs zwischen Unternehmen auswirken. Das Projekt M-POWER ist insofern einzigartig, als es einen empirischen Rahmen einführt, mit dem die durch Marktmacht verursachten Verluste im Bereich der sozialen Wohlfahrt quantifiziert werden können. Außerdem widmete das vom Europäischen Forschungsrat(öffnet in neuem Fenster) geförderte Projekt den Auswirkungen der Marktmacht auf die produktive Ineffizienz besondere Aufmerksamkeit. „Unser übergeordnetes Ziel ist es, besser zu verstehen und zu quantifizieren, wie sich Marktmacht auf die Zuweisung von Ressourcen im Kontext heterogener Produzenten auswirkt. Gleichzeitig wollen wir den Kompromiss zwischen Preis- und Kosteneffekten empirisch quantitativ bestimmen“, erklärt De Loecker.

Auswirkungen der Marktmacht auf dem globalen Rohölmarkt

Zur Förderung der Forschung wurde im Rahmen des Projekts eine umfassende Datenbank zusammengestellt, die sowohl globale als auch amerikanische börsennotierte Unternehmen umfasst. Darüber hinaus wurden die Variablen vorbereitet, die bei der Analyse der Aufschlagsschätzung verwendet werden, und eine innovative Methodik entwickelt, um die gesamten Wohlfahrtsauswirkungen der Marktmacht auf dem globalen Rohölmarkt zu beziffern. „Der Weltmarkt für Rohöl wird bekanntermaßen vom OPEC-Kartell vorgegeben, was sich auf die Preise, die Mengen und vor allem auf die Gewinne auswirkt“, bemerkt De Loecker. Anhand von Daten über alle Ölfelder, die den Markt mit Öl versorgen, konnten die Forschenden die durch Marktmacht verursachten Schäden messen, die zu den bekannten Verzerrungen durch Kartelle in Form höherer Preise führen. Dadurch wurde auch zum Vorschein gebracht, wie die Fehlallokation von Ressourcen die Inbetriebnahme ineffizienter Produktionen ermöglichte, wie etwa bei den Schieferölproduzenten.

Die weitreichenden Auswirkungen der Monopolmacht

Mithilfe dieser Instrumente kamen die Forschenden zu einigen interessanten Schlussfolgerungen. „Wir haben gezeigt, dass Monopolmacht nicht nur einzelne Märkte verzerrt, sondern sich auch auf die Volkswirtschaften insgesamt auswirken kann, indem sie die Preise auf den Produktmärkten, die Ergebnisse auf den Arbeitsmärkten und letztlich die Einkommensverteilung beeinflusst", so De Loecker abschließend. „Unsere Arbeit unterstreicht auch, dass es bei der Ermittlung der Auswirkungen von Marktmacht nicht ausreicht, sich allein auf aggregierte Daten zu verlassen, um säkulare Trends in Branchen und Volkswirtschaften zu analysieren.“ Viele der Projektergebnisse wurden in verschiedenen wissenschaftlichen Artikeln(öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht.

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