Neues von PlanticsInside: Plastikverschmutzung mit biologisch abbaubaren Pflanztöpfen bekämpfen
PlanticsInside(öffnet in neuem Fenster) wurde 2019 mit dem Ziel gestartet, zu Europas Bemühungen rund um die Bekämpfung der Mikroplastikverschmutzung und die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen beizutragen. Mit dem Fokus auf Kunststoffpflanztöpfe sowie deren erheblichen Beitrag zum Kunststoffabfall in der EU arbeitete das Projektteam daran, einen neuen biobasierten und biologisch abbaubaren Pflanztopf auf den Markt zu bringen, der die heute allgegenwärtigen, auf fossilen Rohstoffen basierenden umweltschädlichen Kunststoffpflanztöpfe ersetzen könnte. Die mit dem einzigartigen Plantics-Harz beschichteten Papiertöpfe werden zusammen mit der Pflanze in die Erde gesetzt und zersetzen sich dann ähnlich wie organischer Abfall. Innerhalb von vier Jahren baute Plantics eine flexible Demonstrationsanlage, mit der jährlich rund 6 Millionen Töpfe aus Papier und Bioharz hergestellt werden können. In den zwei Jahren seit Projektende hat der Projektkoordinator die Bemühungen um eine Maßstabserweiterung der Anlage fortgesetzt. An der Demonstrationsanlage wurden in mehreren Bereichen Verbesserungen erzielt. Der Aushärtungsprozess, dem die Töpfe nach der Beschichtung unterzogen werden, wurde durch den Einbau eines Förderbandes im Ofen automatisiert. Damit wurde dazu beigetragen, die Produktionskapazität zu verbessern und eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Mit dem Einbau einer automatisierten Topfstapelstation nach Entnahme aus dem Ofen wurde gleichermaßen dafür gesorgt, den manuellen Arbeitsaufwand zu reduzieren. „Es handelt sich zwar immer noch um eine Pilotanlage, aber alle Erweiterungen veranschaulichen, dass eine Maßstabserweiterung auf eine industrielle Produktionsumgebung realisierbar ist“, kommentiert Leo Kruit, Direktor für Geschäftsentwicklung bei Plantics.
Pläne in Richtung Haltbarkeit
Bei Plantics wird außerdem ein automatisiertes System zum Auftragen eines fungiziden Zusatzstoffs geplant. Durch den Zusatzstoff behalten die Töpfe ihre Eigenschaften über längere Zeiträume, was bei Kulturpflanzen mit längerer Wachstumsperiode von Vorteil ist. Zudem wurden weitere Möglichkeiten ermittelt, um die Haltbarkeit des Topfes zu verlängern und ihn somit an die erforderlichen Wachstumsprozesse anzupassen. Dazu zählen die Modifizierung der Eigenschaften des verwendeten Harzes, die Qualität des zur Herstellung des Topfes genutzten Papiers und die Aushärtungsbedingungen nach der Beschichtung. Die Gestaltung und die Abmessungen der von Plantics unter dem Markennamen DOPA vermarkteten Töpfe werden durch die Art der Kulturpflanze und die automatisierten Systeme wie Topffüllmaschinen und Bewässerungsanlagen bestimmt, die in Gewächshäusern, Baumschulen und anderen Anbaubetrieben zum Einsatz kommen. „Wir beabsichtigen, eine Topfform zu einzusetzen, die mit möglichst vielen Kulturen und automatisierten Systemen kompatibel ist, aber letztendlich benötigt der Markt eine breite Palette von DOPA-Pflanztöpfen“, erläutert Kruit. Dank der EU-Finanzierung im Rahmen des Projekts PlanticsInside (The first biodegradable thermoset biopolymer to replace single-use plastics) konnte das Unternehmen zahlreiche Varianten entwickeln und Versuche durchführen, um die beste Beschichtung und das beste Beschichtungsverfahren für die Papiertöpfe zu finden. Mit Unterstützung der EU wurde es außerdem möglich, die Pilotanlage zu entwerfen sowie die Bauform und Eigenschaften der Töpfe zu optimieren. Hier entsteht eine praktikable Lösung für Einzelhandel und Anbau, die in diesem Sektoren dafür sorgen wird, die zehn Milliarden größtenteils Einweg-Kunststoffpflanztöpfe schrittweise abzuschaffen. „Es versteht sich von selbst, dass all das ohne EU-Finanzmittel nicht möglich gewesen wäre“, stellt Kruit abschließend fest. In der Rubrik „Was wurde aus…“ werden abgeschlossene EU-finanzierte Projekte vorgestellt und es wird darüber berichtet, was seit der Beendigung der EU-Finanzierung erreicht wurde. Wenn Sie an einer Vorstellung Ihres Projekts unter „Was wurde aus…“ interessiert sind, dann schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an editorial@cordis.europa.eu und teilen Sie uns mit, warum!