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Large Scale Experiments on Core Degradation, Melt Retention and Containment Behaviour

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Verhütung schwerer Atomunfälle

Große Kernversuchsanlagen, die in Europa einzigartig sind, haben sich in eine Initiative zusammengetan, um ihre Türen für den grenzüberschreitenden Zugang zu öffnen. Wissenschaftler konnten damit die wenigen verbliebenen prioritären Sicherheitsfragen für den Kernkraftwerksbetrieb unter beispiellosen Prototypbedingungen angehen.

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Prävention ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Sicherheit von Kernreaktorbetrieb geht. Während schwere Unfälle (Super-GAU) sehr unwahrscheinlich sind, sind sie Gegenstand intensiver Forschung aufgrund der besonderen Gefahr, die von radioaktivem Material ausgeht, das in die Umwelt gelangt. Die Severe Accident Research Priorities (SARP) Gruppe des Severe Accident Research Network of Excellence (SARNET) bietet eine aktualisierte Rangliste der Forschungsschwerpunkte in diesem Bereich. Die Phänomene sind extrem komplex und erfordern erhebliche personelle finanzielle und infrastrukturelle Ressourcen, die oft jenseits der Möglichkeiten der einzelnen Länder liegen. Das Hauptziel des EU-finanzierten Projekts "Large scale experiments on core degradation, melt retention and containment behaviour" (LACOMECO) war es, die Zusammenarbeit zu erleichtern. Der Schwerpunkt lag auf Kernschmelzszenarien mithilfe von Großversuchen unter Prototyp-Bedingungen. Durch die Bereitstellung eines grenzüberschreitenden Zugangs zu vier Großversuchsanlagen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), konnten die Wissenschaftler die Untersuchung der übrigen Sicherheitsprobleme mittlerer und hoher Priorität bei einem Super-GAU ermöglichen. Darüber hinaus ist die Beteiligung von osteuropäischen Forschungseinrichtungen und Versorgungsunternehmen eine einmalige Gelegenheit für den Wissenstransfer zu den jeweiligen Experten, aus historischen Gründen nicht über die erforderlichen finanziellen und materiellen Ressourcen verfügen. Die Ergebnisse der Experimente wurden weit verbreitet. Sie bieten kritische Modelle und Simulationssoftware für die Sicherheitsbewertung und Unfallfolgenminderung. Unter diesen befinde sich der Unfallzeitbewertungsquellcode (ASTEC), ein Software-Paket, das alle Phänomene, die bei einem schweren Störfall auftauchen, über separate Auswirkungstests zu simulieren versucht. Ferner sollen Erkenntnisse die Maßnahmen für das Notfallmanagement eines schweren Störfalls verbessern und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Kernenergie erhöhen. Die Ergebnisse von LACOMECO haben das Verständnis der Ereignisse in einer ganzen Kernschmelzsequenz erweitert, indem sie die letzten verbleibenden Sicherheitsfragen mittlerer und hoher Priorität bei einem schweren Störfall betrachten. Sie dienen nicht nur dazu, die Gefahr des Auftretens zu verringern, sondern auch um mögliche Folgen zu mildern.

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