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Processing Russian and European EARTH observations for earthQUAKE precursors Studies

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Russisch-europäische Zusammenarbeit zur Verbesserung der Erdbebenvorhersage

Ein europäisches und russisches Konsortium entwickelt ein verlässliches und effektives Erdbebenvorhersagesystem. Eine Kombination aus einer detaillierten Datenanalyse zu kontinuierlichen globalen Überwachungen und Parametern verspricht eine erfolgreiche Erdbebenvorhersage sowie eine drastisch gesenkte Zahl an falschen Alarmmeldungen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das EU-finanzierte Projekt "Processing Russian and European Earth observations for earthquake precursors studies" (PRE-EARTHQUAKES) anslysierte Beobachtungen aus über 20 Satellitensystemen und 100 Bodenstationen. Große Satellitensysteme sind unter anderem die Europäische Weltraumorganisation (ESA), die russische Weltraumagentur Roskosmos und die National Aeronautics and Space Administration (NASA) in den USA. Die Wissenschaftler sammelten eine erstaunliche Datenmenge zur Entwicklung des neuen Systems, das sich vornehmlich auf Anomalien der Oberfläche und der atmosphärischen Parameter bis in die Ionosphäre verlässt, was ein bevorstehendes Erdbeben vorhersagen kann. Das System wurde entwickelt, indem zuerst die Inklusion ausgewählter vergangener Ereignisse integriert und bewertet wurde; anschließend folgte eine Echtzeit-Integrations- und -Überwachungsphase, die die Leistung eines voroperativen Systems prüfen sollte. Das neue System basierte auf den besten Daten und Methoden der ersten Phase. Nach nur zwei Jahren in Betrieb liefert PRE-EARTHQUAKES Ergebnisse, die die anfänglichen Erwartungen weit übertreffen. Insgesamt wurden über 6.165 Messungen durchgeführt, mehr als 2.000 verschiedene Kombinationen von unabhängigen Beobachtungen realisiert und über die Hälfte der verwendeten Algorithmen verbessert. Um das Wachstum des Konsortiums und die mögliche Fortsetzung seiner Arbeit nach Projektende zu ermöglichen, nahmen die Forscher die internationalen Standards zum Datenaustausch und eine Richtlinie zur Vertraulichkeit der Informationen an. Zudem entwickelten sie ein frei zugängliches PRE-EARTHQUAKES-Geoportal (PEG) als Integrations- und Visualisierungstool. Ein Hauptergebnis, das durch die Zusammenarbeit mit den Endnutzern erzielt wurde, war der Beleg der Verwendung des Systems in einem voroperativen Kontext. Während der letzten seismischen Krise in Italien fand das Projektteam heraus, dass Entscheidungsträger ein System benötigen, das alle verfügbaren, relevanten Daten umfasst, um eine dynamische Bewertung der seismischen Gefahr zu garantieren. Dies kann genutzt werden, um die von den örtlichen Behörden initiierten Präventionsmaßnahmen anzupassen. PRE-EARTHQUAKES ist das erste Projekt seiner Art, das internationale Forscher bei der Untersuchung der Vorbereitungsphasen von Erdbeben unterstützt. Die Projektwebsite wird von interessierten Parteien aus über 100 Ländern besucht. Workshops, Pressemitteilungen, Konferenzen, TV-Interviews und 18 wissenschaftliche Beiträge vervollständigen die weitreichende Medienabdeckung dieses sozial und wirtschaftlich bedeutenden Themas.

Schlüsselbegriffe

Erdbebenvorhersage, Satellit, Bodenüberwachung, kontinuierliche Daten, seismische Gefahr

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