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Magazin Research*eu
Inhalt archiviert am 2024-04-23

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Die Landwirtschaft der Zukunft – Alles dreht sich um Präzision

Fast ein Jahrhundert lang war die europäische Landwirtschaft darauf ausgerichtet, eine zuverlässige Versorgung mit erschwinglichen Lebensmitteln zu gewährleisten. Der Erfolg in diesem Bereich ist jedoch mit erheblichen Umweltkosten verbunden. Außerdem wird zunehmend erkannt, dass ein versuchter Wettbewerb mit preisgünstigeren Importprodukten nur zu einem Wettlauf nach unten führen würde. Der Anbau von Lebensmitteln in Europa wird sich verändern. Er muss sich verändern, um eine nachhaltige Zukunft sicherzustellen.

„Wenn der Ackerbau vorangeht, ziehen andere Künste nach. Die Landwirtschaft ist somit das Fundament der menschlichen Zivilisation.“ -- Daniel Webster, amerikanischer Rechtsanwalt und Politiker

Es ist daher nicht verwunderlich, dass einer der Eckpfeiler des Grünen Deals der EU und ihrer Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ die Entwicklung der europäischen Landwirtschaft hin zu einem hochwertigen Lebensmittelsystem ist. Die EU will ihrer Bevölkerung – und den Exportmärkten – das beste Landwirtschaftssystem hinsichtlich der Qualität der angebotenen Waren, dem Wohlergehen des Viehbestands und der Beschäftigten in der Lebensmittelproduktion sowie den höchstmöglichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards bieten. Daher sollen 25 % der kultivierten Flächen bis 2030 der ökologischen Erzeugung dienen. Für dieses Ziel ist so einiges erforderlich: neue Verfahren und Technologien, neue Nutztierrassen, die besser an die lokale Umgebung angepasst sind, bessere Krankheitsvorbeugung zur Minderung von Verlusten, Strategien zur Diversifizierung von Kulturpflanzen, eine verbesserte Boden- und Wasserbewirtschaftung sowie Unterstützung für die Landwirtschaft hinsichtlich Wissensaustausch und Nutzung von Marktchancen. Die Präzisionslandwirtschaft deckt vieles davon ab. Es handelt sich dabei um eine Bewirtschaftungsmethode, die durch den Einsatz eines datengestützten Ansatzes die Effizienz in der Landwirtschaft erheblich steigern soll. Dazu gehört die Echtzeit-Überwachung von Tieren, Nutzpflanzen und geophysikalischen Faktoren, die Erkennung von und Reaktion auf deren Schwankungen. Sie unterstützt außerdem den verstärkten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zur Hilfe bei der Entscheidungsfindung der landwirtschaftlichen Betriebe und setzt automatisierte Systeme ein, die Arbeitsvorgänge mit höherer Genauigkeit durchführen können, wodurch Arbeitskosten gesenkt und Pestizide und Düngemittel effizienter eingesetzt werden. Die sieben in diesem Special Feature vorgestellten Projekte demonstrieren die praktische Forschung, mit der die Landwirtschaft höhere Gewinne, weniger Abfall und nachhaltigere Praktiken erreichen kann. Dazu zählen ein Bewirtschaftungssystem mit Überwachung, Steuerung und Datenerfassung zum Schutz von Haselnussplantagen, KI-gesteuerte kabelgebundene Roboter- und Rover-Paare, die bei der Bewirtschaftung von Kleinstbetrieben zusammenarbeiten, ein Zentrum für den Wissensaustausch in Serbien, die schnelle Erkennung von Krankheiten bei Schweinen und mit Sensoren ausgestattete Kühe für gesündere Herden. Die mit EU-Mitteln geförderte Forschung und Innovation eröffnet neue Möglichkeiten für landwirtschaftliche Systeme, die es uns erlauben, unsere Agrarindustrie und unsere Lebensmittelsysteme zu unterstützen und auf dem Weltmarkt zu konkurrieren, ohne die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Landwirtinnen und Landwirte, ihres Viehbestands oder der Umwelt zu gefährden. Man sagt, alles hat einmal ein Ende. Leider bildet das Magazin Research*eu da keine Ausnahme. Über die vergangenen zehn Jahre haben wir Ihnen die neueste EU-finanzierte Forschung und Innovation vorgestellt, von Anti-Aging-Medizin bis hin zu Zeolithen. Nach 108 Ausgaben ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, das Magazin einzustellen. Diese umfangreiche Ausgabe beinhaltet zusätzliche vier Seiten mit einem Rückblick auf die Erfolge von Research*eu im Laufe der Jahre. Für alle, die weiterhin wissen wollen, was an der Front der europäischen Forschung geschieht: Keine Angst, CORDIS wird Ihnen weiterhin die besten Geschichten aus der EU-Wissenschaft bieten, in Zusammenarbeit mit den Forschungsagenturen der Dienststellen und Agenturen der Europäischen Kommission und den Forschenden, die in Europa und darüber hinaus spannende neue Entdeckungen machen. Besuchen Sie die Website, um herauszufinden, wie Sie all unsere laufenden Aktivitäten und auch die zukünftig geplanten weiter verfolgen können. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schicken Sie uns Ihre Fragen und Vorschläge an: editorial@cordis.europa.eu.

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