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Integration of Immigrants in Western European Countries:<br/>A Comparative Sociology Perspective

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Der Status von Immigranten auf dem Arbeitsmarkt in Westeuropa

Im Rahmen einer länderübergreifenden Studie wurde zur Untersuchung der Eingliederung von Immigranten in den Arbeitsmarkt Westeuropas eine soziologische Sichtweise zugrunde gelegt. Die Initiative schließt eine Lücke in der länderübergreifenden komparativen Forschung zu den Auswirkungen der Faktoren ethnische Herkunft und Generation für den Erfolg von Immigranten auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung.

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Das EU-finanzierte Projekt IM-IT (Integration of Immigrants in Western European Countries: A Comparative Sociology Perspective) warf ein neues Licht auf die Probleme im Zusammenhang mit der Integration von Immigranten in den Arbeitsmarkt und war auf zwei Schlüsselaspekte fokussiert: der Status von Arbeitskräften und die Erreichung eines Beschäftigungsstatus. Projektkoordinatorin Dr. Anastasia Gorodzeisky meint hierzu: „Bei der Forschung wurden Immigranten der ersten und zweiten Generation berücksichtigt, die europäischer und nicht europäischer Herkunft waren und die ihren Wohnsitz in Belgien, Frankreich, Schweden und dem Vereinigten Königreich (sowie in einer zusammengefassten Kategorie von neun westeuropäischen Ländern) hatten.“ Auswirkungen der Herkunft und Generation von Immigranten Die Ergebnisse zeigen laut Dr. Gorodzeisky, dass „während die Wahrscheinlichkeit dafür, wirtschaftlich aktiv zu werden und eine Beschäftigung zu finden, von der Herkunftsregion beeinflusst wird – nicht nur bei Immigranten der ersten Generation, sondern auch bei den Nachkommen von Immigranten – die Wahrscheinlichkeit dafür, eine gehobene Stelle zu bekommen, vor allem durch den Immigrantenstatus an sich beeinflusst wird“. Im Allgemeinen legen die Ergebnisse nahe, dass eine „beträchtliche Anzahl an Immigranten nicht europäischer Herkunft und deren Nachkommen sowohl was Männer als auch was Frauen anbelangt erheblichen Schwierigkeiten bei der Integration in den Arbeitsmarkt von westeuropäischen Ländern gegenüberstehen“. Immigranten europäischer Herkunft und insbesondere deren Nachkommen scheinen weniger Schwierigkeiten bei der Eingliederung in die erwerbstätige Bevölkerung zu haben als Nicht-Europäer. Die Bedeutung der Einstellung und Handlungsfähigkeit von Handelsgewerkschaften für die Integration von Migranten Im Zuge weiterer Forschung wurde das Verhältnis zwischen Bewegungen von Handelsgewerkschaften und zugewanderten Arbeitnehmern in Europa untersucht. Die Forschung des Projekts zeigt, dass „zugewanderte Arbeitnehmer, die aufgrund ihres gefährdeten Status in allen Ländern bezüglich der gewerkschaftlichen Organisierungsrate hinter lokalen Arbeitnehmern zurückbleiben, vermutlich am stärksten auf gewerkschaftliche Vertretung angewiesen sind.“ Dessen ungeachtet wirkt sich die institutionelle Stellung von Gewerkschaften auf die gewerkschaftliche Organisierungsrate von zugewanderten Arbeitnehmern relativ zu der lokaler Arbeitnehmer aus. Dies untermauert die Bedeutung des Handelns von Gewerkschaften im Hinblick auf die Bestimmung eigener Strategien zur Erneuerung und Wiederbelebung sowie zur Ausschöpfung ihrer Potenziale als maßgebliche Akteure für die Integration zugewanderter Arbeitnehmer in die aufnehmenden Gesellschaften. Des Weiteren unterstützen die empirischen Ergebnisse der IM-IT-Forschung das theoretische Argument, dass gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer positivere Sichtweisen in Bezug auf die Immigration und Immigranten vertreten, als nicht gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer. „Die Einstellungen von Gewerkschaftsmitgliedern gegenüber Immigranten und Immigration ist potenziell ein wichtiger Faktor, der die Strategien von Gewerkschaften beeinflusst“, sagt Dr. Gorodzeisky. Projekt-Outreach und Verbreitung der Forschungsergebnisse Die Forschungsergebnisse von IM-IT wurden auf wissenschaftlichen Konferenzen in Israel, den Niederlanden und den Vereinigten Staaten präsentiert. Sie wurden überdies in universitäre Kurse für untere und höhere Semester integriert und in wissenschaftlichen Peer-Review-Fachzeitschriften publiziert. Insbesondere hinsichtlich der Forschung im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft in Handelsgewerkschaften von zugewanderten Arbeitnehmern in Europa wirkte Dr. Gorodzeisky gemeinsam mit Professor Richards (Universität Carlos III, Spanien) an der Verfassung dreier Paper mit, wobei zwei dieser Beiträge bereits im European Journal of Industrial Relations veröffentlicht worden sind. Im Hinblick auf die Forschung an der Eingliederung von Immigranten in den Arbeitsmarkt arbeitete die Projektkoordinatorin mit Professor Semyonov (Universität Tel Aviv) zusammen. Dies führte zu einer Publikation in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE und zu dem Arbeitspapier „Labor force participation among immigrants in 10 western European countries: Generation, gender and ethnicity“ (Die Erwerbsbeteiligung unter Immigranten in 10 westeuropäischen Ländern: Generation, Geschlecht und Volkszugehörigkeit. Weitere relevante Forschungsbeiträge sind hier und hier online verfügbar. Zukünftige Forschung, die den Geist von IM-IT weiterführt, ist schwerpunktmäßig auf „das Verhältnis zwischen dem Alter von Kindern bei der Migration und deren Erfolge hinsichtlich Bildung und Arbeitsmarkt [sowie auf] gegen Immigranten gerichtete Einstellungen und deren Ursachen ausgerichtet“, erklärt Dr. Gorodzeisky abschließend. Die Arbeit und Ergebnisse des Projekts sind für Sozialwissenschaftler und politische Entscheidungsträger hilfreich, da die Schwierigkeiten, denen Immigranten mit nicht europäischer Herkunft auch in der zweiten Generation beim Finden von Beschäftigungsmöglichkeiten gegenüberstehen, bedeutende Folgen für die zukünftigen ethnischen Beziehungen und die gesellschaftliche Solidarität in Europa haben können.

Schlüsselbegriffe

Immigranten, Westeuropa, ethnische Herkunft, IM-IT, Eingliederung in den Arbeitsmarkt, Handelsgewerkschaften

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