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Baukompetenzen: Wirksamer Einsatz neuer Kompetenzen für den Bausektor, um den europäischen Grünen Deal umzusetzen

Für die notwendige Sanierung und Umgestaltung des europäischen Gebäudebestands dienen die ehrgeizigen Klimaziele Europas als treibende Kraft – darunter die Klimaneutralität bis 2050. Dieser CORDIS Results Pack präsentiert zehn EU-finanzierte Projekte, die im Rahmen der Initiative BUILD UP Skills innovative Schulungen für Fachleute im Bausektor anbieten, um diese Klimaziele zu erreichen.

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Die EU ist mit einem Fachkräftemangel im Bausektor konfrontiert, der durch die laufende Überarbeitung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden noch verstärkt wird. Die 2011 entstandene Initiative BUILD UP Skills hilft bei der Ausbildung der qualifizierten Fachkräfte, die für die Umgestaltung des europäischen Gebäudebestands erforderlicht sind. Das wird den Gesamtenergieverbrauch in der EU senken und einen Beitrag zu den im europäischen Grünen Deal festgelegten Klimazielen leisten. Eine der größten Herausforderungen bietet jedoch die Sanierung bestehender Gebäude, da die derzeitige Sanierungsrate pro Jahr nur etwa 1,2 % des gesamten Gebäudebestands in Europa beträgt. Seit Dezember 2020 gelten in Europa für Neubauten verbindliche Normen für Niedrigstenergiegebäude, die von allen beteiligten Fachleuten solide Kompetenzen erfordern.

Kurze Übersicht zur Initiative BUILD UP Skills

Im Rahmen des Europäischen Jahres der Kompetenzen 2023 erhalten Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, Unterstützung, den Fachkräftemangel in der EU zu bewältigen. Dabei werden Umschulungen und Weiterbildungen gefördert, damit die Menschen die passenden Kompetenzen für Arbeitsplätze mit hoher Qualität erwerben können. Die Initiative BUILD UP Skills kann dieses Ziel perfekt unterstützen. Ihr wurden seit ihrer Gründung über 50 Millionen EUR an Finanzmitteln zugewiesen. Zu den Zielgruppen zählen Baufachleute und Unternehmen in der gesamten Wertschöpfungskette, Behörden sowie Eigentums- und Mietparteien von Gebäuden. Bisher haben sich 32 Länder an der Initiative beteiligt – über 70 Projekte wurden abgeschlossen. Die Initiative unterstützte in einem ersten Schritt die Erstellung nationaler Qualifikationsplattformen und Fahrpläne, die sich auf Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien in Gebäuden konzentrieren. In einem zweiten Schritt wurden die Fahrpläne durch Projekte zur Entwicklung nationaler oder länderübergreifender Schulungs- und Qualifikationsprogramme in die Tat umgesetzt. Die Initiative BUILD UP Skills konzentriert sich neben ihrem Fokus auf die wesentlichen neuen und bevorstehenden Herausforderungen im Zusammenhang mit Niedrigstenergiegebäuden wie z. B. neue Materialien und Produkte, die Integration erneuerbarer Energien, Normungs- und Zertifizierungsverfahren, die Einbeziehung digitaler Kompetenzen und insbesondere den Einsatz der Bauwerksdatenmodellierung ebenfalls darauf, sicherzustellen, dass die Baufachleute, die für die Verbesserung ihrer Kompetenzen Zeit und Mühe auf sich nehmen, auf dem Markt anerkannt und sichtbar werden. Die derzeit im Rahmen der Initiative finanzierten Projekte konzentrieren sich auf „Auslösemechanismen“ wie zentrale Anlaufstellen, Subventionen, Sensibilisierungskampagnen und die Unterstützung von Behörden bei der auf Kompetenzen beruhenden Beschaffung.

Der Faktor Horizont 2020

Mit dem Programm Horizont 2020 wurde die Initiative in erster Linie durch länderübergreifende Projektkonsortien ausgeweitet, die sich an Fachleute aus der gesamten Wertschöpfungskette des Bauwesens, u. a. die für Planung, Architektur, Ingenieurwesen, Bauleitung, Technik und Installationen zuständigen Personen, richten. In dieser Aktualisierung des CORDIS Results Pack zu Baukompetenzen stellen wir zehn im Rahmen von Horizont 2020 durch die EU finanzierte Projekte vor, die einen positiven Beitrag zum Erfolg der Initiative BUILD UP Skills und, eher indirekt, zu den übergeordneten Ambitionen und Zielen des europäischen Grünen Deals geleistet haben. BUILD UP Skills hat seit 2021 im Rahmen des LIFE-Teilprogramms "Energiewende" fortlaufend innovative Schulungs- und Ausbildungsprojekte unterstützt. Drei Projekte sind wie im ursprünglichen Pack enthalten. BIMplement hat durch den verbesserten Einsatz von Building Information Modeling dazu beigetragen, das Potenzial von Niedrigstenergiegebäuden auszuschöpfen. CEN-CE hat ein Zertifizierungsprogramm für Fachkräfte in den Bereichen Heizung, Lüftung und Kühlung eingeführt, und TRAINEE hat in Nordmazedonien ein Zentrum zum Ausbau der lokalen Kompetenzen eingerichtet. Drei weitere Projekte wurden aktualisiert. Construye2020_Plus hat Weiterbildungslösungen zur Unterstützung eines nachhaltigen Bauwesens in Spanien erarbeitet, während CraftEdu eine E-Learning-Plattform für berufsbildende Schulen in Tschechien und der Slowakei aufgebaut hat. NEWCOM fördert den Bau von Niedrigstenergiegebäuden durch Weiterbildungsmodule für Fachkräfte. In dieser aktualisierten Ausgabe werden auch vier neue Projekte vorgestellt. BUSLeague und TRAIN4SUSTAIN haben an der europaweiten Anerkennung von Kompetenzen im Bereich Energieeffizienz gearbeitet, damit Zertifikate und Qualifizierungen in allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt werden. HP4ALL hat die Ressourcen entwickelt, die erforderlich sind, um der rasant zunehmenden Nachfrage nach Wärmepumpen gerecht zu werden. Und über The nZEB Roadshow wurde im Rahmen von spannenden Veranstaltungen über die vielen Vorteile grüner und nachhaltiger Gebäude informiert.