Mit Grillenburgern die Proteinversorgungskette radikal umstrukturieren?
Hierbei handelt es sich um eine KI-Transkription.
00:00:00:00 - 00:00:37:14
Abigail Acton
Sie hören CORDIScovery. Herzlich willkommen zu dieser Folge von CORDIScovery. Ich bin Abigail Acton und begrüße Sie. Geschmolzener Käse auf einem Burger. Knurrt Ihr Magen schon? Wie wäre es damit, diesen Käse aus Pflanzeneiweiß herzustellen? Und vielleicht stammt der Burger von einer Kuh, die mit Futter auf der Basis von Insekten aufgezogen wurde. Oder vielleicht besteht er ja auch selbst aus Insekten. Eine wachsende Weltbevölkerung, soziodemografischer Wandel, Klimawandel:
00:00:37:18 - 00:01:02:05
Abigail Acton
Der Druck auf die Ressourcen der Welt, nicht nur mehr, sondern auch andere Arten von Lebensmitteln bereitzustellen, nimmt immer mehr zu. Wir müssen Wege finden, um mehr vorhandene Proteinquellen noch effizienter zur Produktion von Eiweiß zu nutzen. Tierisches Eiweiß spielt im Rahmen eines nachhaltigen Speiseplans und als Beitrag zur Ernährungssicherheit eine wichtige Rolle. Dennoch ist es nun an der Zeit, dass der Marktanteil alternativer Quellen für den direkten menschlichen Verzehr und für Futtermittel erhöht wird.
00:01:02:07 - 00:01:26:21
Abigail Acton
In dieser Folge befassen wir uns mit der Frage, wie die Produktion und die Marktakzeptanz von ergänzenden Proteinen auf pflanzlicher Basis, aus Insekten und weiteren Quellen gesteigert werden können. Wir betrachten die Sicherheit, die bei der Vermarktung bestehenden Herausforderungen und die neuesten Ansätze bei der Aufzucht. Karamellisierte, knusprige Grashüpfer gefällig? Hören Sie zu! Es wird berichtet, wie derart innovative Produkte ungeachtet aller Irrungen und Wirrungen auf einen sehr traditionellen Markt zu bringen sind.
00:01:26:23 - 00:01:50:13
Abigail Acton
Unsere drei Forscher wurden dabei alle mit EU-Finanzmitteln unterstützt. Emanuele Zannini hat in Angewandter Biomolekularwissenschaft promoviert und ist jetzt leitender Forschungskoordinator an der School of Food and Nutritional Sciences des University College Cork. Sein besonderes Interesse gilt der Entwicklung von pflanzlichen Nahrungsmitteln, um die mit der Tierzucht und -haltung verbundenen Emissionen zu reduzieren. Willkommen, Emanuele.
00:01:50:18 - 00:01:53:13
Emanuele Zannini
Hallo zusammen und vielen Dank für die Einladung.
00:01:53:16 - 00:02:13:00
Abigail Acton
Tuen Veldkamp ist leitender Forscher im Bereich Tierernährung an der Universität Wageningen und spezialisiert auf Insekten. Sein besonderes Interesse gilt der Erprobung und Demonstration innovativer Aufzuchtmethoden, um die Entwicklung einer reibungslos funktionierenden, kommerziell realisierbaren europäischen Insektenlieferkette zu unterstützen. Willkommen Tuen.
00:02:13:02 - 00:02:15:14
Tuen Veldkamp
Vielen Dank für die Einladung und ich schätze mich glücklich, hier sein zu dürfen.
00:02:15:20 - 00:02:32:04
Abigail Acton
Super. Erlend Sild ist Gründer des technologieintensiven Unternehmens BugBox, das eine industrielle und skalierbare Technologie für die nachhaltige Proteinproduktion aus Grillen erarbeitet hat, die wettbewerbsfähige Produktionskosten gestattet und bei der die Effizienz mithilfe von KI gesteigert wird. Willkommen, Erlend.
00:02:32:10 - 00:02:33:21
Erlend Sild
Hallo zusammen.
00:02:33:23 - 00:02:55:02
Abigail Acton
Emanuele, ich wende mich zuerst an Sie. Mit SMART PROTEIN wurde darauf abgezielt, industriell zu validieren und zu demonstrieren, wie in der EU produzierte proteinreiche Pflanzen und mikrobielle Biomasseproteine, etwa aus essbaren Pilzen, als Ergänzung traditioneller Quellen dienen können. Worin besteht Ihrer Meinung nach einer der Hauptgründe dafür, dass die Öffentlichkeit nur langsam von alternativen Proteinquellen zu überzeugen ist?
00:02:55:08 - 00:03:19:22
Emanuele Zannini
Nun, auf jeden Fall das fehlende sensorische Attribut der pflanzlichen Produkte. Das liegt daran, dass wir nicht in der Lage sind, das gleiche kulinarische Erlebnis nachzuahmen, das die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Verzehr von Parmesansteaks oder Lachsfilets erwarten. Und das ist ein entscheidendes Zugangskriterium, um sicherzustellen, dass die Konsumierenden alternative Produkte tatsächlich akzeptieren und in ihre Ernährung aufnehmen.
00:03:20:03 - 00:03:29:13
Abigail Acton
Richtig. Und so wurde im Zuge des Projekts untersucht, wie das sensorische Empfinden bei pflanzenbasierten Lebensmitteln tatsächlich verbessert werden kann. Sie überlegten, wie das zu realisieren ist?
00:03:29:17 - 00:03:46:05
Emanuele Zannini
Auf jeden Fall. Das Projekt hat eigentlich viel mehr bewirkt, denn es ist nur ein Aspekt, sicherzustellen, dass das Produkt gut schmeckt, gut aussieht, gut riecht. Außerdem geht es darum, das gleiche Erlebnis beim Reinbeißen zu vermitteln. Ein bestimmtes Kaugefühl.
00:03:46:10 - 00:03:47:22
Abigail Acton
Das Mundgefühl. So heißt das, glaube ich.
00:03:47:23 - 00:04:16:22
Emanuele Zannini
Ja, genau. Und es muss sich auch der gleiche, Geschmack beim Kauen der Produkte entwickeln. Zudem arbeiten wir an einem systemischeren Ansatz. Damit wir sichergehen, wo die Rohstoffe herkommen. Es geht darum, mit den landwirtschaftlichen Betrieben zusammenzuarbeiten, ihre Bedürfnisse zu verstehen und herauszufinden, wie wir ihre Bedürfnisse und den Bedarf an mehr Pflanzenprotein, insbesondere aus Hülsenfrüchten, kombinieren können.
00:04:16:23 - 00:04:36:20
Emanuele Zannini
Wir führten auch Gespräche mit der Lebensmittelindustrie, insbesondere mit den Herstellern von Zutaten und Inhaltsstoffen, um sicherzustellen, dass die Produkte, die wir entwickeln, viel gesünder und nahrhafter als herkömmliche Produkte sind. Denn auch das ist einer der wichtigsten Punkte, auf den die Fleischliebhaber hingewiesen haben.
00:04:37:01 - 00:04:43:06
Abigail Acton
Genau, so ist es. Sie haben völlig Recht. Können Sie darüber berichten, welche Quellen Sie sich angeschaut haben? Über den Einsatz welcher Bestandteile reden wir hier?
00:04:43:12 - 00:05:04:06
Emanuele Zannini
Hauptsächlich verwenden wir verschiedene Hülsenfruchtproteine, etwa von Kichererbsen und Linsen. Außerdem geht es um die Einführung europäischer Quinoaprodukte. Zusätzlich haben wir auch Versuche im Bereich der Weiterverwendung oder mit Nebenströmen angestellt, die von Nudelprodukten, Brotrinden und auch Brauereinebenströmen stammen.
00:05:04:08 - 00:05:06:02
Abigail Acton
Und wie genau sind Sie dabei vorgegangen?
00:05:06:05 - 00:05:34:05
Emanuele Zannini
Oh, das lief ganz fantastisch, denn eigentlich haben wir versucht, die Ernährungseigenschaften und auch den biologischen Wert zu verbessern, indem wir diese Nebenströme mithilfe von Pilzen fermentiert haben. Diese Art von Pilzen kommen ins Spiel, wenn Sie zum Beispiel Camembert oder Tempeh konsumieren. Mithilfe dieser Pilze konnten wir tatsächlich den Stickstoffgehalt verbessern.
00:05:34:05 - 00:05:43:04
Emanuele Zannini
Und somit den Proteingehalt steigern und auch einige natürliche Inhaltsstoffe reduzieren, die normalerweise beim Verzehr von pflanzlichen Produkten vorzufinden sind.
00:05:43:04 - 00:05:46:09
Abigail Acton
Wenn wir von Nebenströmen sprechen: Woher kommen diese Materialien?
00:05:46:11 - 00:06:13:05
Emanuele Zannini
Nun, sie kamen aus der Teigwarenindustrie: Nudelreste oder Brot aus der Herstellung von beispielsweise Kastenweißbrot. Im Wesentlichen wurden dort die Brotrinden entfernt, aber sie enthalten immer noch hochwertige Nährstoffe. Sie könnten doch wirklich auf völlig sichere Weise weiter verwertet werden. Es war uns sehr wichtig, hier Chancen auf ein „zweites Leben“ zu finden und sie erneut dem Lebensmittelsystem zuzuführen.
00:06:13:06 - 00:06:28:24
Abigail Acton
Ja, ich weiß natürlich, dass das wichtig ist. Das ist großartig, weil somit die Verschwendung reduziert und eine effizientere Art der Lebensmittelproduktion gefunden wird. Aber mir ist nicht ganz klar, was Sie dann als nächstes tun. Sie verfügen über Kohlenhydratquellen. Sie fördern das Wachstum dieser lebensmittelechten Pilze, wie wir sie bereits auf dem Markt finden.
00:06:29:01 - 00:06:33:00
Abigail Acton
Wir konsumieren sie bereits fröhlich. Und was geschieht als nächstes mit diesen Pilzen?
00:06:33:00 - 00:06:55:18
Emanuele Zannini
Aus den Pilzen und Produkten aus Nebenströmen insgesamt produzieren wir Inhaltsstoffe. Okay. Diese werden dann eingeführt und funktional umgestaltet. Die Proteine werden verändert, gedehnt, damit bei der Entwicklung oder beim Nachbau von Endprodukten die Fleischstruktur nachgebildet werden kann.
00:06:55:20 - 00:07:03:20
Abigail Acton
Okay. Großartig. Das Lebensmittelmaterial, die Nahrungsmittel, werden somit angepasst und verarbeitet, um zu Ersatzprodukten
00:07:03:20 - 00:07:04:09
Abigail Acton
für
00:07:04:12 - 00:07:05:16
Abigail Acton
die fleischverarbeitende Industrie zu werden.
00:07:05:22 - 00:07:13:05
Emanuele Zannini
Genau so ist es. In der Fleischindustrie sorgt zum Beispiel auch einer der Pilze für einen starken Knoblauchgeschmack.
00:07:13:05 - 00:07:13:17
Abigail Acton
Das ist toll.
00:07:13:17 - 00:07:16:17
Emanuele Zannini
Wir nutzen das tatsächlich schon bei Fleischbällchenanaloga aus.
00:07:16:18 - 00:07:34:02
Abigail Acton
Fein. Fantastisch. So wird auch ein Inhaltsstoff hinzugefügt. Buchstäblich ein komplettes Protein mit einem Fleischanteil. Und einem Teil ohne Fleisch. Genau. Überaus interessant. Vielen Dank. Ich weiß, dass Sie gesagt haben, dass Sie versuchen, mit den Landwirtinnen und Landwirten zu sprechen, um die Kluft zwischen der Produktion und der Vermarktung zu überbrücken und so weiter. Sind Sie selbst hingegangen und haben mit jemandem gesprochen?
00:07:34:02 - 00:07:37:05
Abigail Acton
Verfügen Sie über Erfahrungen, jemanden zu treffen und Gespräche zu führen?
00:07:37:06 - 00:07:38:01
Emanuele Zannini
Oh ja, definitiv.
00:07:38:04 - 00:07:41:14
Abigail Acton
Bitte erzählen Sie uns ein paar Geschichten. Wie ist das gelaufen? Sind die Menschen offen für diese Ideen?
00:07:41:15 - 00:08:17:12
Emanuele Zannini
Nun, es war sehr, sagen wir einmal, inspirierend, denn meistens werden die Herausforderungen unterschätzt, mit denen sie konfrontiert sind, weil sie es mit verschiedenen Trends zu tun bekommen: mit der Umwelt, mit dem Klimawandel, mit den Kosten für ihre Produkte, die sie einsetzen. So war es sehr interessant zu erkennen, wie wir sie bei der Diversifizierung ihres Geschäftsmodells unterstützen konnten, denn die meiste Zeit über erzeugten sie Weizen, noch einmal Weizen oder Sonnenblumenöl.
00:08:17:14 - 00:08:37:15
Emanuele Zannini
Erst wir führten Leguminosen ein, um die Fruchtfolge und die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. So war es tatsächlich. Die landwirtschaftlichen Betriebe, die an unserer Studie teilgenommen haben, betreiben nun tatsächlich regenerative Landwirtschaft. Wobei es im Grunde darum geht, mehr und besser zu produzieren, aber weniger vom Boden zu verlangen.
00:08:37:17 - 00:08:50:03
Abigail Acton
Fantastisch. Es gibt dabei tatsächlich auch Auswirkungen auf die Umwelt, oder? Schon in der Anfangsphase und bei den eigentlichen Wachstumsmustern gibt es positive Auswirkungen auf die Umwelt, und die Umwelt profitiert von sinnvolleren Fruchtfolgen. Und wie Sie es sagen: Der Boden wird weniger strapaziert.
00:08:50:05 - 00:09:12:01
Emanuele Zannini
Ja, es war uns sehr wichtig, sicherzustellen und zu beweisen, dass das, was wir tun, aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht nachhaltig ist, weil die Lebensmittelindustrie darauf hingewiesen hat, wie kostspielig es sein wird, wenn wir diese Produkte industrialisieren wollen. Wir haben deswegen eine Geschäftsanalyse durchgeführt, um sicherzugehen, dass unsere Versprechen auch eingehalten werden.
00:09:12:01 - 00:09:32:05
Emanuele Zannini
Das Ergebnis war sehr überzeugend und wir waren außerdem in der Lage, die Markteinführungszeit zu verkürzen, mit der die Unternehmen normalerweise zu kämpfen haben. Es war also definitiv eine Teamleistung, und ich bin sehr stolz darauf, dass wir die Silomentalität abgeschafft haben.
00:09:32:07 - 00:09:36:05
Abigail Acton
Was genau meinen Sie mit dieser Silomentalität? Und auf welche Weise läuft es jetzt besser?
00:09:36:07 - 00:09:50:20
Emanuele Zannini
Im Grunde genommen wird in der Lebensmittelindustrie nicht darüber nachgedacht, was das Beste für sie selbst, sondern was der beste intrinsische Ansatz ist. Es geht darum zu verstehen, dass es, wenn wir etwas tun, das für alle besser ist, auch besser für mich selbst ist.
00:09:50:22 - 00:09:53:10
Abigail Acton
Großartig. Und ich nehme an, dass dies auch für die Kommunikationskanäle gilt.
00:09:53:10 - 00:09:53:22
Emanuele Zannini
Auf jeden Fall.
00:09:53:24 - 00:10:11:08
Abigail Acton
Dass es für die Landwirtinnen und Landwirte einfacher ist, mit den Leuten zu sprechen, die weiter unten in der Produktionskette stehen, und so weiter und so fort. Ja. Können Sie uns ein Beispiel nennen, denn es war fantastisch, Ihnen zuzuhören, als Sie über essbare Pilze sprachen. Können Sie uns jetzt einige Beispiele dafür angeben, was genau Sie meinen? Ich denke zum Beispiel an Kichererbsen: Was kann damit alles angestellt werden, woran ich vorher nicht gedacht habe?
00:10:11:10 - 00:10:36:01
Emanuele Zannini
Mit den Kichererbsen können wir in der Tat einen halbharten Käse herstellen, wobei wir genau genommen den Stärkegehalt nutzen, um eine passende Geschmacksstruktur herzustellen. Außerdem verfügen Kichererbsen über einen hohen Fettgehalt. Wir wissen zudem, dass Zusätze beim Käse sehr wichtig sind, um einen einzigartigen Geschmack und eine unverwechselbare Reifung zu erzielen.
00:10:36:01 - 00:10:45:00
Emanuele Zannini
So waren wir in der Lage, diese Geschmacksrevolutionen auch mit speziellen Pilzen, natürlich essbaren Pilzen, und Milchsäurebakterien zu imitieren.
00:10:45:03 - 00:10:54:20
Abigail Acton
Ich finde das wundervoll und würde gern etwas davon probieren. Ist es schon in Supermärkten oder Geschäften in meiner Nähe erhältlich, oder handelt es sich noch um eine Art Prototyp?
00:10:54:22 - 00:11:03:15
Emanuele Zannini
Nun, das Projektteam hat das Unternehmen dabei unterstützt, die vorkommerzielle Phase zu erreichen, sodass es jetzt beim Unternehmen liegt,
00:11:03:17 - 00:11:04:05
Abigail Acton
es in die Realität umzusetzen und
00:11:04:05 - 00:11:09:11
Emanuele Zannini
auf den Markt zu bringen. Ja, es weiter voranzutreiben und sozusagen die letzte Meile zu schaffen.
00:11:09:11 - 00:11:12:13
Abigail Acton
Ja, ja, verstehe. Sie haben das Unternehmen befähigt und es ihm ermöglicht, so weit zu kommen.
00:11:12:15 - 00:11:23:16
Emanuele Zannini
Genau darin bestand das Hauptziel dieses Projekts, das Unternehmen zu unterstützen, Wissen zu vermitteln, Strategien bereitzustellen, um letztlich diese Produkte erfolgreich auf den Markt zu bringen.
00:11:23:18 - 00:11:27:09
Abigail Acton
Ich danke Ihnen sehr. Hat jemand Fragen? Ja, bitte. Tuen.
00:11:27:11 - 00:11:51:01
Tuen Veldkamp
Die Europäerinnen und Europäer reduzieren gegenwärtig aktiv ihren Fleischkonsum aus den verschiedensten Gründen. Wir beziehen also Faktoren wie die Gesundheit, die Umwelt oder das Tierwohl mit ein. Ein weiteres EU-Projekt befasst sich ebenfalls mit Ernährungsumstellung. Könnten Sie erläutern, was die EU tun könnte, um diese Art der Umstellung zu unterstützen? Könnten Sie sich Kennzeichnungen, Vermarktung und Normen vorstellen?
00:11:51:06 - 00:12:21:19
Emanuele Zannini
Das ist eine Sache, die ich für sehr wichtig halte. Tatsächlich haben wir in unserem Kurzdossier, das wir der EU zur Verfügung gestellt haben, die öffentliche Beschaffung von Lebensmitteln aufgeschlüsselt. Es ist zu bedenken, dass wir in der EU über 70 Millionen Lernende ernähren. Das könnte ein guter Ausgangspunkt sein, um mit öffentlichen Geldern die junge Generation darüber aufzuklären, wie wir besser damit umgehen sollten, was wir von unseren Tellern essen.
00:12:21:21 - 00:12:48:12
Abigail Acton
Das ist prima, denn so erreichen Sie junge Menschen und öffnen deren Geist für innovative Konzepte, was sich bei einigen Teilen der Öffentlichkeit doch recht schwierig gestalten könnte. Fantastisch. Ich danke Ihnen vielmals. Gute Frage, Tuen. Somit wende ich mich jetzt an Sie. Im Rahmen von SUStainable INsect CHAIN sollte daher einen Beitrag zur Bereitstellung neuartiger Proteine für Futter- und Lebensmittel in Europa geleistet werden, indem die verbleibenden Hindernisse bei der Steigerung der wirtschaftlichen Rentabilität der Wertschöpfungskette für Insekten überwunden und Märkte erschlossen werden.
00:12:48:17 - 00:12:58:09
Abigail Acton
Wenn wir uns nun Insekten als potenzielle Quelle für Lebens- und Futtermittel zuwenden, worin besteht dann der Nutzen ihres Einsatzes? Bitte erklären Sie, Tuen, warum sollen wir das tun?
00:12:58:11 - 00:13:14:22
Tuen Veldkamp
Ja, gern. Denn das ist interessant. Ich halte Insekten für die vielversprechendste alternative Proteinquelle, die in Europa zur Verfügung steht, und die auf dem Futtermittelmarkt Fuß fassen könnte. Insekten tragen zur Nachhaltigkeit der Nahrungskette bei, da sie meiner Meinung nach das fehlende Glied bilden, das Kreisläufe des Produktlebenszyklus schließen kann.
00:13:14:22 - 00:13:18:04
Abigail Acton
Was meinen Sie mit dem Schließen von Produktlebenszykluskreisläufen?
00:13:18:06 - 00:13:32:13
Tuen Veldkamp
Beim Blick auf die Lebensmittelkette wird deutlich, dass viel Biomüll verlorengeht, der nicht in dieser Kette genutzt werden kann. Durch den Einsatz von Insekten kann dieser Bioabfall wiederverwendet werden, um Insekten zu züchten und diese erneut in die Lebensmittelkette einzubringen.
00:13:32:15 - 00:13:38:08
Abigail Acton
Genau. So ist es. Das ist natürlich hervorragend. Welche Insekten können gezüchtet werden und wie sind sie nutzbar?
00:13:38:10 - 00:13:51:15
Tuen Veldkamp
Das ist so: Verschiedene Insekten können herangezogen werden. Zum Beispiel die Schwarze Soldatenfliege. Eine weitere Art ist der Mehlwurm, der als Tierfutter dienen kann und am häufigsten als Tierfutter genutzt wird.
00:13:51:17 - 00:13:54:11
Abigail Acton
Ich füttere meine Amseln im Garten damit. Ja.
00:13:54:22 - 00:14:13:02
Tuen Veldkamp
Ja, sie werden tatsächlich auch in privaten Gärten usw. eingesetzt. Mehlwürmer können aber auch der menschlichen Ernährung dienen, ebenso wie Grillen und Heuschrecken. Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen den verschiedenen Arten zur Verwendung in der menschlichen Ernährung oder im Tierfutter.
00:14:13:06 - 00:14:24:19
Abigail Acton
Okay. Insgesamt ist das wunderbar. Ich danke Ihnen vielmals. Okay. Das erscheint logisch, überaus logisch. Aber können Sie uns sagen, was uns da im Wege steht? Ich habe nämlich das Gefühl, dass dies in unseren Regalen nicht so weit verbreitet ist, wie es sein könnte. Was hindert uns?
00:14:24:21 - 00:14:51:15
Tuen Veldkamp
So ist es. Immer wieder. Was uns hindert, ist, dass die Insekten nur mit Resten pflanzlicher Herkunft gefüttert werden können, die gegenwärtig auch direkt an Schweine und Geflügel verfüttert werden dürfen. Und zwar aus Gründen der Sicherheit. Daher können nur zertifizierte Substrate zur Insektenaufzucht genutzt werden. Und das behindert sehr die weitere Entwicklung. Deshalb laufen gegenwärtig zahlreiche Studien.
00:14:51:21 - 00:15:02:23
Tuen Veldkamp
Um die Sicherheit neuartiger Substrate zu erproben, die zur Aufzucht der Insekten nutzbar sind. Okay. Und mit Substraten meine ich die verschiedenen Bioabfallquellen in Kombination.
00:15:03:00 - 00:15:21:04
Abigail Acton
Super. Okay. Ein gewisser Engpass für die Weiterentwicklung besteht also in der Art und Weise, wie die Insekten gezüchtet werden, und im Futter, mit dem sie aufgezogen werden. Doch wie steht es um die öffentliche Akzeptanz dieses Konzepts? Wurde im Rahmen Ihres Projekts überhaupt daran gearbeitet, herauszufinden, wo die Öffentlichkeit im Zusammenhang mit dieser Idee steht?
00:15:21:06 - 00:15:45:23
Tuen Veldkamp
Ja, wir haben bei für die menschliche Ernährung bestimmten Anwendungen auch die Vorlieben der Verbraucherinnen und Verbraucher für verschiedene Produkttypen ermittelt. Innerhalb des Projekts wurden sechs verschiedene Insektenprodukte entwickelt, und sie wurden auch in Verbraucherforen besprochen, um diese auf Geschmack, aber auch Akzeptanz zu testen, denn Insekten sind
00:15:46:00 - 00:16:03:14
Tuen Veldkamp
in europäischen Gebieten recht unterschiedlich auf der Speisekarte vertreten. Wobei ich berichten kann, dass es in Asien durchaus üblich ist, Insekten zu essen. Deshalb haben wir bei der Arbeit an diesem Projekt beschlossen, Insektenbestandteile, also die Protein- und Ölanteile, in unsere regulären Mahlzeiten einzubeziehen.
00:16:03:14 - 00:16:21:17
Abigail Acton
Das ist ziemlich interessant. Das ist ein bisschen wie mit den essbaren Hefen, die hinzugefügt werden, um den Geschmack zu verstärken. Tatsächlich sprechen wir hier von komplementären Proteinen. Produkte aus der Insektenzucht werden zu Fleischprodukten verarbeite? Oder geben Sie mir eine Vorstellung von den Produkten, die Sie hier tatsächlich herstellen. Ich versuche nur zu raten. Berichten Sie es mir bitte.
00:16:21:21 - 00:16:48:16
Tuen Veldkamp
Ja, dann denken Sie zum Beispiel an Brot, Insekten können als Zutat in Brot, in Falafel, in Nudeln zum Einsatz kommen. Wobei das nur einige Beispiele sind. Wir stellen auch Frikadellen her, als Alternative zum Fleischkonsum. Es handelt sich um wirklich neue Entwicklungen, mit denen wir versuchen sollten, die Akzeptanz von Insektenprodukten auf europäischen Tischen zu erhöhen.
00:16:48:22 - 00:16:53:00
Abigail Acton
Und wie lautete die Reaktion Ihres Forums? Wie ist es gelaufen? Wie gestaltete sich der Testprozess?
00:16:53:04 - 00:17:23:14
Tuen Veldkamp
Ja, also. Die Reaktion der Verbraucherinnen und Verbraucher war sehr gut und lag über unseren Erwartungen. Wenn die Produkte in die Mahlzeiten einbezogen wurden, dann ist es gut gelaufen. Wir haben auch die Akzeptanz von Insektenfetten, tierischen Produkten, auf die Probe gestellt, denn dies ist ein weiteres Element, das wir im Rahmen des Projekts untersuchten. Und ja, wir denken, dass beide von den europäischen Verbraucherinnen und Verbrauchern gut angenommen werden.
00:17:23:16 - 00:17:36:09
Abigail Acton
Super. Fantastisch. Lassen Sie uns nun über Tierfutter sprechen, denn das ist ein weiterer gangbarer Weg. Können Sie ein wenig darüber erzählen, welchen Nutzen der Einsatz von Insekten als Grundlage für Tierfutter zum Beispiel für die Umwelt hätte? Welche Einsparungen bringt das? Wie funktioniert das?
00:17:36:12 - 00:18:14:09
Tuen Veldkamp
Bei der Nutzung von Insekten im Tierfutter geht es vor allem darum, die Nahrungszusammensetzung regionaler zu gestalten. Also indem zum Beispiel keine Sojabohnen aus Lateinamerika oder kein Fischmehl mehr importiert werden. Es gibt eine große Diskussion über die Überfischung der Weltmeere. Können diese traditionellen Quellen in Hinsicht auf Tierfutter durch Insektenprodukte ersetzt werden, dann entstehen viele Vorteile, zum Beispiel für die Nachhaltigkeit, für die Umwelt. Insekten können mithilfe von Bioabfall aufgezogen werden,
00:18:14:09 - 00:18:30:19
Tuen Veldkamp
und wie ich bereits erklärt habe, ist dies ein echtes Element einer Kreislaufwirtschaft. Diese Kreisläufe können geschlossen werden. Auch auf diese Weise. Ja, echter Nutzen entsteht beim Einsatz als Tierfutter, da der Kreislauf geschlossen, vollendet wird, indem Stoffe in die Lebensmittelkette zurückgebracht werden.
00:18:30:24 - 00:18:48:07
Abigail Acton
Ja, also. Das ist einfach wunderbar. Regionale Quellen werden erschlossen. Abfallströme werden verwendet, die andernfalls vielleicht auf eine weniger umweltfreundliche Weise entsorgt würden. Nun. Das ist eine großartige Idee. Okay. Hervorragend. Darf ich Sie nun noch etwas fragen? Ich weiß, dass dies nicht der einzige Weg ist, dass wir über Tierfutter und menschliche Nahrung sprechen. Das ist nicht die einzige Möglichkeit, wie Insekten eingesetzt werden können.
00:18:48:07 - 00:18:54:14
Abigail Acton
Wenn wir in die Zukunft blicken: Wie könnte das Produkt der Insektenaufzucht sonst noch eingesetzt werden?
00:18:54:16 - 00:19:08:15
Tuen Veldkamp
Tatsächlich können Insekten auch, und das sehen wir gegenwärtig in Asien, für technische Anwendungen genutzt werden. Und dann kann ist die Verwendung als Brennstoff denkbar.
00:19:08:16 - 00:19:09:12
Abigail Acton
Biokraftstoff.
00:19:09:15 - 00:19:33:14
Tuen Veldkamp
Genau. Biokraftstoff. Es sind die Lipide der Schwarzen Soldatenfliege. Sie stellen auch für einen Biokraftstoff wirklich eine gute Energiequelle dar, aber das liegt dann etwas niedriger in der Kaskade. Wir ziehen es daher vor, das sehr nahrhafte Insektenöl als Tierfutter oder natürlich auch als Nahrungsmittel für Menschen zu verwenden. Aber, ja. Es ist eine Alternative.
00:19:33:14 - 00:19:45:00
Tuen Veldkamp
Außerdem sehen wir, dass außerhalb Europas auch Insekten zur Biodieselerzeugung dienen, wenn sie mit Substraten gefüttert werden, die nicht als völlig sicher gelten.
00:19:45:02 - 00:19:49:07
Abigail Acton
Oh, ich verstehe, das ist großartig. Wenn sie in keinen anderen Strom einfließen können, warum sollten sie dann nicht als Brennstoff genutzt werden?
00:19:49:13 - 00:20:02:01
Tuen Veldkamp
Dann sehen Sie die Insekten tatsächlich als eine Art von Verarbeitungsschritt, der zu gehen ist, um nicht wirklich sichere Substrate beispielsweise als Energiequelle zu nutzen.
00:20:02:01 - 00:20:21:19
Abigail Acton
Tuen, hat Ihr Projekt eigentlich irgendetwas mit Tierwohl zu tun? Ich meine, was machen wir hier eigentlich, wenn wir einmal darüber nachdenken. Denn wir werden ständig darüber informiert, wie empfindungsfähig die Tiere sind, die wir bereits zu landwirtschaftlichen Zwecken halten. Wir wollen schließlich keine grausamen Überraschungen erleben, was die Grillen um sich herum wahrnehmen. Wie steht es um die Normen zum Tierwohl?
00:20:21:21 - 00:20:50:20
Tuen Veldkamp
Nun, Tierwohl war nicht als Forschungsthema in das Projekt einbezogen, aber in letzter Zeit ist der Tierschutz auch bei Insekten sehr wichtig, wie wir es zudem im gesamten Tierhaltungssektor beobachten, wenn Sie etwa an Schweine und Geflügel usw. denken. Daher entwickeln wir derzeit verschiedene Projekte zum Tierwohl, denn zunächst müssen wir die Instrumente zur Messung des Wohlbefindens von Insekten festlegen.
00:20:50:22 - 00:21:05:10
Tuen Veldkamp
Es ist einfacher, das Wohlergehen von Schweinen und Geflügel zu messen als das von beispielsweise Insektenlarven. Diese Instrumente müssen entwickelt werden, und deshalb möchten wir sehr bald mit neuen Projekten beginnen.
00:21:05:12 - 00:21:11:23
Abigail Acton
Genau. Fantastisch. Ich danke Ihnen sehr. Das wirklich sehr gut erklärt. Was ich sehr zu schätzen weiß. Möchte sich jemand mit Anmerkungen oder Kommentaren an Tuen wenden?
00:21:12:00 - 00:21:13:08
Emanuele Zannini
Dazu habe ich tatsächlich eine Frage.
00:21:13:09 - 00:21:14:00
Abigail Acton
Emmanuel.
00:21:14:02 - 00:21:42:14
Emanuele Zannini
Ja. Ich habe mich gefragt, ob unsere meist zeitraubenden Einschränkungen auch von politischen Positionen beeinflusst werden. Ich mache mir Gedanken, weil es gegenwärtig in Italien sehr heftige Debatten gibt, und ich kann sehen, dass die Politik die Verbraucherperspektive zu einem bestimmten Thema wie diesem meistens stark beeinflussen. Deshalb habe ich mir die Frage gestellt, ob Sie sich dazu äußern könnten oder ob Sie die gleiche Erfahrung gemacht haben.
00:21:42:16 - 00:22:14:05
Tuen Veldkamp
Nun. Wir wissen, dass es wirklich vom Land abhängt. Und für mich ist es klar, dass Italien im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine ziemlich starke Esskultur hat. So hat man in Italien sehr eigene Vorlieben. Ich denke, wir müssen das bei dem Insektenprojekt beachten. Und ich glaube, dass es auch für Ihr Projekt sehr wichtig ist, sich auf die Wahrnehmung im jeweiligen Land zu konzentrieren.
00:22:14:05 - 00:22:27:19
Tuen Veldkamp
Wir haben bei unserer Projektarbeit gleichermaßen gesehen, dass es ziemliche Unterschiede gibt, zum Beispiel zwischen Deutschland oder Frankreich oder Italien. Es ist sehr wichtig, dass wir die richtigen Optionen wählen, um auf die Märkte zu gehen.
00:22:27:21 - 00:22:52:22
Abigail Acton
Genau. Die Vorgehensweise an die kulturellen Erwartungen anpassen. Ja, ich weiß, das könnte gelingen. Nun, Erlend kann uns wahrscheinlich auch ein wenig darüber erzählen, denn Erlend war verantwortlich für etwas mit der Bezeichnung BugBox, im Rahmen des Projekts BUGBOX. Zunächst wurde eine Software für den Betrieb eines vollautomatischen Reaktors zur massenhaften Aufzucht von Insekten erdacht. Diese neue Technologie, die leicht skalierbar ist, zielt auf Zuchtbetriebe für essbare Insekten ab, um die Aufzucht sicherer, effizienter und kostengünstiger zu gestalten.
00:22:53:01 - 00:23:07:12
Abigail Acton
Es ist überaus interessant, über die von Land zu Land unterschiedliche kulturelle Akzeptanz zu sprechen, wie es Tuen getan hat. Darf ich Sie etwas fragen, Erlend? Sie sind zu diesem Thema gekommen, weil Sie viel gereist sind, in verschiedene Länder rund um die Welt. Was hat Ihnen das Reisen gezeigt? Was haben Sie daraus gelernt?
00:23:07:14 - 00:23:33:04
Erlend Sild
Ja. Das ist wahr. Ich komme eigentlich aus der Schifffahrtsbranche und war dort sehr viel auf Reisen, vor allem in Südostasien und Afrika und in vielen verschiedenen Ländern der Welt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Lebensmittel mit hohem Nährwert sehr ungleichmäßig in der Welt verteilt sind. Es ist nicht nur ein gewisses Defizit, sondern auch ungleichmäßig.
00:23:33:06 - 00:23:44:20
Erlend Sild
Und dann begannen wir zu überlegen, wie wir auf alternativen, nachhaltigeren Wegen nährstoffreiche Lebensmittel produzieren könnten. Und so habe ich mit der Schifffahrt abgeschlossen.
00:23:44:22 - 00:23:59:08
Abigail Acton
Alles klar. Sie sind von der Seefahrt zu der Frage übergegangen, wie die Insektenzucht effektiv zu gestalten ist, was ein interessanter Sprung ist. Sie haben, nehme ich an, die Akzeptanz wahrgenommen, mit der Kulturen weltweit Insekten konsumieren, ohne darüber nachzudenken.
00:23:59:10 - 00:24:35:23
Erlend Sild
Das ist wahr. Es gibt Statistiken, die aussagen, dass zurzeit mehr als zwei Milliarden Menschen Insekten als Bestandteil ihrer täglichen Ernährung konsumieren. Aber meine Entscheidung war rein mathematisch und geschäftlich begründet, denn ich habe nicht nur das Wachstum der Weltbevölkerung, sondern auch das Wachstum der Bruttoinlandsprodukte berücksichtigt, was vor allem in Südostasien zu beobachten ist, wo die Menschen anfangen, besser zu leben, sich wünschen, besser zu essen, Fertiggerichte zu bestellen, essen zu gehen und mehr Haustiere zu halten.
00:24:36:03 - 00:25:04:02
Erlend Sild
Sie alle brauchen Proteine und bei der Umrechnung dieser geschätzten Werte in Geld oder Tonnen kommt unweigerliche die Frage auf: Wie viele Proteine fehlen uns tatsächlich bis 2030 auf dem Markt? Das war eine reine Rechenfrage. Wir können sie einfach nicht auf traditionelle Weise herstellen. Wir müssen nachhaltigere Wege zur Erzeugung von tierischem Eiweiß finden.
00:25:04:05 - 00:25:16:20
Abigail Acton
Erzählen Sie uns ein wenig darüber, was Sie im Zuge des Projekts BUGBOX getan haben, denn wir sprachen über die Förderung der Einführung von Nahrungsmitteln und Futter für Mensch und Tier. Welche Lücke versuchen Sie mit BugBox zu schließen? Und wie sind Sie dabei vorgegangen?
00:25:16:22 - 00:25:41:04
Erlend Sild
Ja. Die Hauptlücke besteht aufgrund der auf dem Gebiet der komplementären Proteine herrschenden Begeisterung und der tatsächlichen Produktionseffizienz. Es ist nicht möglich, erfolgreich zu sein oder auf dem Markt mit ergänzenden oder nachhaltigen Proteinen zu handeln, wenn der ökonomische Hintergrund nicht funktioniert; man kann nicht einfach drei- oder fünfmal teurer auf dem Markt auftreten und erwarten, dass Erfolg eintritt.
00:25:41:09 - 00:25:53:08
Erlend Sild
Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von positivem psychologischen Effekt Sie erzielen. Wirtschaftlichkeit sollte die Grundlage des Ganzen bilden, und das ist eines der Hauptprobleme, die BugBox löst.
00:25:53:13 - 00:26:06:17
Abigail Acton
Wenn wir hier von Wirtschaftlichkeit sprechen, geht es im Grunde genommen um die Kosteneffizienz. Logisch. Wenn die einzige Möglichkeit zur Produktion nicht großmaßstäblich besteht, wird der Preis des Produkts sehr hoch sein. Und wer will das schon kaufen; völlig verständlich für mich. Können Sie mir ein wenig mehr darüber berichten?
00:26:06:18 - 00:26:13:12
Abigail Acton
Erklärte Aufgabe von BugBox ist es, diese Kluft zwischen der Begeisterung für den Konsum und den Schwierigkeiten bei der Produktion zu überwinden.
00:26:13:14 - 00:26:35:06
Erlend Sild
Stimmt. Dabei müssen nur die Produktionswege und die Hauptkosten betrachtet werden. Und wie Tuen bereits erwähnte, geht es um einen der wichtigsten Bestandteile von Futtermitteln. Wie kann der Futtermittelpreis optimiert werden? Futtermittel verursachen fast 30 % der Gesamtkosten eines landwirtschaftlichen Betriebs. Wenn der Futterpreis nicht beherrschbar ist, erlangen die Betriebe auch keine Kontrolle über die Kosten.
00:26:35:06 - 00:26:56:00
Erlend Sild
Und dann sind sie nicht effizient und nicht wettbewerbsfähig. Zudem sind die Futtermittel von entscheidender Bedeutung, denn die Lebensmittelsicherheit und überhaupt die Sicherheit fangen bei den Futtermitteln an. Das ist der Hauptgrund, warum wir über Insekten sprechen: die Frage der Umsetzungsrate. Wenn Sie zum Beispiel zehn Kilogramm Futtermittel betrachten, wie viel Rendite ergibt das?
00:26:56:05 - 00:27:20:12
Erlend Sild
Innerhalb dieser Messgrößen sind die Insekten nun einmal die Nummer eins. Keine der vorhandenen Arten kann die Insekten bei diesen Kennzahlen übertreffen. Zum anderen haben die Menschen Angst, dass sie mit neuartigen Lebensmitteln die traditionelle Art und Weise verlieren, wie die Familie zusammenkommt oder wie sich der Abend bei einem gemeinsamen Essen gestaltet.
00:27:20:13 - 00:27:42:12
Erlend Sild
Irgendwelche Insekten werden kommen, oder Dinge auf Pflanzenbasis. Wo bleibt unser Steak? Wo ist unser Lamm? Wo ist unser traditionelles Essen? Aber das wird nicht geschehen. Alles wird bleiben, wie es ist, wir fügen nur einfach ein paar neue Bestandteile hinzu, um nachhaltiger zu leben. Wenn wir diese Angst ausräumen können, werden wir meiner Meinung nach auch dem Widerstand den Wind aus den Segeln nehmen.
00:27:42:14 - 00:27:49:00
Abigail Acton
Perfekt. Ausgezeichnet. Erlend, was genau konnten Sie innerhalb des Projekts BUGBOX erreichen? Was haben Sie erschaffen?
00:27:49:02 - 00:28:17:02
Erlend Sild
Nun, wir haben eine vollautomatische und autonome Aufzuchtumgebung geschaffen. Wir nennen ihn Aufzuchtreaktor und er ermöglicht uns eine effiziente Aufzuchtphase. Außerdem erarbeiteten wir eine Software, die eigentlich alle Prozesse steuert, von der Aufzucht bis hin zur Verarbeitung und Verpackung. Das ist im Kern unser geistiges Eigentum, das wir während der Arbeit an diesem Projekt realisiert haben.
00:28:17:04 - 00:28:26:07
Abigail Acton
Das ist fantastisch. Okay. War es ein Prototyp? Wie viele Insekten konnten Sie mit dieser Anlage aufziehen? Welchen Größenmaßstab haben Sie zuwege gebracht?
00:28:26:07 - 00:28:48:06
Erlend Sild
Die wesentlichen Leistungsindikatoren waren für uns immer die Produktivität pro Quadratmeter und Kubikmeter. Wie hoch ist zum Beispiel die Produktionseffizienz eines Kubikmeters der Aufzuchtbox. Und wie hoch ist die Produktivität eines Quadratmeters in Bezug auf die Gesamtinvestition? Was investieren wir in diese Anlage? Wir konnten wirklich gute Ergebnisse erzielen.
00:28:48:07 - 00:28:58:15
Erlend Sild
Wir können sagen, dass wir im Moment wahrscheinlich der effektivste und effizienteste Anbieter dieser Produktionstechnologie auf dem Weltmarkt sind.
00:28:58:17 - 00:29:09:05
Abigail Acton
Okay. Ich weiß, dass eines der Probleme, mit denen die Produktion konfrontiert ist, Krankheitserreger sind. Wie hat Ihr Produkt dazu beigetragen, den Einfluss von Pathogenen zu verringern, um die Präsenz von Krankheitserregern zu reduzieren?
00:29:09:09 - 00:29:39:04
Erlend Sild
Ja. Das ist ein Risiko, das gemindert werden muss, da Krankheitserreger über die Luft übertragen werden und sich überall verbreiten. Wir konnten dieses Problem lösen, indem wir diese Aufzuchtumgebung geschlossen haben. Dann kontrollieren wir im Prinzip nicht nur, was innerhalb des Aufzuchtreaktors geschieht, sondern auch das, was in dem Raum passiert, in dem sich die Aufzuchtreaktoren befinden. So ist die Luft auf doppelte Weise rein, sie ist völlig sauber und steril; sie steht unter Überdruck und so weiter.
00:29:39:06 - 00:29:47:23
Erlend Sild
Es ist ein Risiko, das gemindert werden muss, denn wenn einige Millionen investiert werden, dürfen sie nicht aufgrund schlechter Risikominderung verloren gehen.
00:29:47:23 - 00:29:56:10
Abigail Acton
Also können Krankheitserreger tatsächlich diese Art von Verlusten verursachen. Kann man nicht einfach in eine Anlage reingehen und sie reinigen, wenn festgestellt wird, dass sie von etwas befallen ist, das den Insekten schadet?
00:29:56:12 - 00:30:01:18
Erlend Sild
Nein, das ist keine gute Idee. Nein, das können Sie nicht.
00:30:01:20 - 00:30:08:22
Abigail Acton
Rein und los geht‘s. So einfach ist es also nicht. Was passiert dann? Sie investieren Millionen, versuchen, Ihre Insekten zu züchten, und dann kommt etwas dazwischen, das sie umbringt, was müssen Sie dann tun?
00:30:08:24 - 00:30:11:06
Erlend Sild
Sie müssen eine weitere Anlage bauen.
00:30:11:09 - 00:30:13:00
Abigail Acton
Ach so? Müssen Sie die ganze Sache stilllegen?
00:30:13:02 - 00:30:13:18
Erlend Sild
Ja.
00:30:14:10 - 00:30:49:11
Erlend Sild
Oder Sie können eine andere Art aufziehen, die gegen die Krankheitserreger immun ist. Sie übertragen sie nur, aber sie sterben nicht, und die Anlage kann immer noch betrieben werden und produzieren. Aber in der EU ist das streng geregelt, welche Arten Sie für den menschlichen Verzehr aufziehen können. Und für diese anderen Arten gilt eine solche Verordnung möglicherweise nicht. Es ist dann durchaus möglich, den Produktionsertrag immer noch nach Asien oder in andere Länder zu exportieren, aber es ist ein großes Risiko, nicht riesig, aber man muss clever handeln.
00:30:49:11 - 00:30:52:20
Erlend Sild
Das müssen Sie berücksichtigen. Ja. Klug vorgehen.
00:30:52:20 - 00:31:06:13
Abigail Acton
Sie müssen Maßnahmen ergreifen, bevor es zu einem Problem wird. Super. Okay, und was macht Ihr Unternehmen jetzt? Wohin ist BugBox bis jetzt gekommen, nachdem Sie dieses Massenaufzuchtsystem mit der Software entwickelt haben. Soweit ich weiß, befassen Sie sich jetzt recht intensiv mit KI. Wie nutzen Sie KI und was ist gerade im Gange?
00:31:06:15 - 00:31:40:05
Erlend Sild
Ja, jetzt sind wir an der Stelle, an der wir damit begnnen, unsere Technologie weltweit zu verkaufen. Wir haben bereits Vorbestellungen, Abnahmevereinbarungen, im Wert von mehr als zwanzig Millionen Euro an verschiedenen Orten in Singapur, in Australien und auch in Europa. Das verschafft uns die Möglichkeit, mehr Daten zu sammeln. Analysen der verschiedenen Betriebe und Standorte rund um den Globus liefern uns genügend Daten, die wir in unsere Systeme einspeisen können und mit denen Algorithmen daran arbeiten,
00:31:40:05 - 00:31:45:15
Erlend Sild
wie die Produktionsprozesse ständig verbessert und effizienter gestaltet werden können.
00:31:45:18 - 00:31:50:07
Abigail Acton
Okay, was sagen Ihnen diese größeren Datenmengen, und wie helfen sie Ihnen beim Training Ihrer KI?
00:31:50:09 - 00:32:19:21
Erlend Sild
Wenn Sie einen Betrieb mit tausend Aufzuchtreaktoren an einem Ort und tausend Aufzuchtreaktoren an einem anderen Ort haben, dann ist es möglich, diese tausend unter geringfügig anderen Bedingungen arbeiten zu lassen. Dann verfügen Sie über weitere tausend und Sie erhalten das Ergebnis. Und wenn zum Beispiel die Aufzuchttemperatur um weniger als ein Grad oder 0,5 Grad gesenkt werden kann,
00:32:19:23 - 00:32:45:11
Erlend Sild
dann können Sie bereits Betriebskosten einsparen, wenn Sie mit anderen Reaktoren ähnliche Ergebnisse erzielen. Wenn diese Analysen auf der Grundlage von zehn Reaktoren und weiteren zehn Reaktoren durchgeführt werden, dann entstehen einige Korrelationen, die nicht unbedingt zutreffen müssen. Es wird also ein größeres Volumen gebraucht, um diese Forschung oder Analyse zu analysieren und zu wiederholen.
00:32:45:17 - 00:32:54:16
Abigail Acton
Okay. Das ist großartig. Einfach super. Das erklärt es sehr gut. Vielen Dank. Danke für das Beispiel. Das war ausgezeichnet. Vielen Dank. Hat jemand von Ihnen Fragen oder Anmerkungen an Erlend? Ja, Tuen.
00:32:54:16 - 00:33:18:16
Tuen Veldkamp
Es ist wirklich sehr interessant, etwas über das System zu erfahren. Sie nutzen das System, um Grillen und Heuschrecken zu züchten. Es beruht somit auf Trockenfutter und wie Sie wissen, enthält das Futter für die Schwarze Soldatenfliege 30 % Trockenmasse, was ein ziemlich nasses Substrat ist. Ist Ihre Ausrüstung auch dazu geeignet, um die Schwarze Soldatenfliege aufzuziehen?
00:33:18:18 - 00:33:50:09
Emanuele Zannini
Nein. Unsere Technologie ist ausschließlich für Orthoptera-Arten entwickelt und angepasst worden. Also Trockenfutter und sechs Beine. Ja. Und warum wir das gewählt haben? Zunächst einmal verfügten wir über das Wissen, denn eine unserer Gründungspersonen ist ein junger Biologe auf diesem Gebiet. Eine hochqualifizierte Fachkraft. Zum anderen bieten diese Arten unserer Kundschaft die Möglichkeit, auf beiden Märkten zu handeln, auf dem Futter- und dem Lebensmittelmarkt.
00:33:50:11 - 00:34:12:00
Emanuele Zannini
Ja. Wenn es Ihre Wirtschaftlichkeit erlaubt, können Sie auch auf dem Futtermittelmarkt handeln. Aber mit der Schwarzen Soldatenfliege funktioniert das hier nicht. Ich begrüße jedoch Ihren Ansatz mit der Schwarzen Soldatenfliege sehr, weil die Beseitigung von Bioabfällen und die Schaffung eines weiteren wertvollen Rohstoffs in der Lebensmittelkette das ist, was wir eigentlich brauchen.
00:34:12:02 - 00:34:13:08
Emanuele Zannini
Ja. Genau.
00:34:13:10 - 00:34:14:17
Tuen Veldkamp
Ich danke Ihnen vielmals.
00:34:14:19 - 00:34:34:14
Abigail Acton
Perfekt. Hervorragend, einfach großartig. Nun möchte ich Ihnen allen dafür danken, dass Sie uns heute über Ihre Ideen berichtet und sich Zeit für uns genommen haben. Meiner Meinung nach war es wirklich faszinierend. Und ich finde es gut, dass Sie das Thema aus durchaus verschiedenen Blickwinkeln angehen. Ich freue mich außerdem darauf, dass ich einige dieser Produkte bald kaufen kann, dank Ihrer Arbeit und der Arbeit von anderen wie Ihnen.
00:34:34:16 - 00:34:36:10
Abigail Acton
Das war wirklich sehr gut, auf Wiedersehen.
00:34:36:12 - 00:34:40:14
ALLE
Vielen Dank. Danke. Dankeschön.
00:34:40:16 - 00:35:02:16
Abigail Acton
Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, folgen Sie uns auf Spotify und Apple Podcasts und besuchen Sie die Podcast-Homepage auf der CORDIS-Website. Melden Sie sich an, damit Ihnen die spannendsten Forschungsergebnisse der EU-finanzierten Wissenschaftsprogramme nicht entgehen. Und wenn Ihnen das Zuhören Freude bereitet hat, dann erzählen Sie es doch weiter, wobei es um die neuesten Innovationen im Bereich der Batterien oder darum geht, mehr Frauen für die Wissenschaft zu begeistern. In unseren 46 Folgen wird etwas dabei sein,
00:35:02:20 - 00:35:28:12
Abigail Acton
das auch Ihre Neugierde weckt. Vielleicht möchten Sie wissen, was im Rahmen weiterer EU-finanzierter Projekte getan wird, um die Nutzung komplementärer Proteine skalierbar zu gestalten? Die CORDIS-Website verschafft Ihnen einen Einblick in die Ergebnisse der innerhalb von Horizont 2020 und Horizont Europa finanzierten Projekte, die sich mit diesem Bereich beschäftigen. Die Website hat Artikel und Interviews zum Inhalt, in denen es um Forschungsergebnisse aus einem sehr breiten Spektrum mit Themen von Impulsen bis hin zu Pulsaren geht.
00:35:28:14 - 00:35:48:05
Abigail Acton
Da ist auch für Sie etwas dabei! Vielleicht sind Sie an einem Projekt beteiligt oder möchten eine Finanzierung beantragen. Schauen Sie sich an, womit sich andere in Ihrem Bereich beschäftigen. Seien Sie willkommen und entdecken Sie die Forschung, die offenbart, wie unsere Welt tickt. Wir freuen uns stets darauf, von Ihnen zu hören. Schreiben Sie uns eine Nachricht an editorial@cordis.europa.eu. Bis zum nächsten Mal.
00:35:48:07 - 00:35:51:21
Abigail Acton
Änderungen im Konsumverhalten üben Druck auf traditionelle Proteinquellen aus
Wachsende Weltbevölkerung, soziodemografischer Wandel, Klimawandel: Der Druck auf die Ressourcen der Welt, nicht nur mehr, sondern auch andere Arten von Lebensmitteln bereitzustellen, steigt immer weiter. Insbesondere die Produktion von tierischem Eiweiß verursacht Treibhausgasemissionen und beansprucht stetig mehr natürliche Ressourcen. Das Wachstum der Weltbevölkerung wird eine noch nie dagewesene Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln nach sich ziehen. Weitere Veränderungen wie zum Beispiel steigende Einkommen und zunehmende Verstädterung werden das Verbrauchsverhalten beeinflussen. Wir müssen Wege finden, um mehr vorhandene Proteinquellen noch effizienter zur Produktion von Eiweiß zu nutzen. Tierisches Eiweiß spielt im Rahmen eines nachhaltigen Speiseplans und als Beitrag zur Ernährungssicherheit eine wichtige Rolle. Dennoch ist es an nun der Zeit, dass der Marktanteil alternativer Quellen an ergänzendem Eiweiß für den direkten menschlichen Verzehr und für Futtermittel erhöht wird. In dieser Folge befassen wir uns mit der Frage, wie sich die Produktion und die Marktakzeptanz von komplementären Proteinen steigern lassen, wobei es um Eiweiß auf pflanzlicher Basis, aus Insekten und weiteren Quellen geht. Wir betrachten die Sicherheit, die bei der Vermarktung bestehenden Herausforderungen und die neuesten Ansätze bei der Aufzucht. Karamellisierte, knusprige Grashüpfer gefällig? Drei Forscher, die alle mit EU-Finanzmitteln unterstützt wurden, erklären uns, wie derart innovative Produkte ungeachtet aller Irrungen und Wirrungen auf einen sehr traditionellen Markt zu bringen sind: Emanuele Zannini(öffnet in neuem Fenster) hat einen Doktorgrad in Angewandter Biomolekularwissenschaft erlangt und ist jetzt leitender Forschungskoordinator an der School of Food and Nutritional Sciences(öffnet in neuem Fenster) am University College Cork. Sein besonderes Interesse gilt der Entwicklung von Lebensmitteln auf Pflanzenbasis, um die mit der Tierzucht und -haltung verbundenen Emissionen zu reduzieren. Dieses Thema hat er im Rahmen des Projekts SMART PROTEIN erforscht. Tuen Veldkamp(öffnet in neuem Fenster) ist leitender Forscher im Bereich Tierernährung an der Universität Wageningen(öffnet in neuem Fenster) und Insekten sind sein Spezialgebiet. Im Rahmen des Projekts SUSINCHAIN wurden innovative Aufzuchtmethoden erprobt und demonstriert, um die Entwicklung einer reibungslos funktionierenden, kommerziell realisierbaren europäischen Insektenversorgungskette zu unterstützen. Erlend Sild(öffnet in neuem Fenster) ist der Gründer des technologieintensiven Unternehmens BugBox(öffnet in neuem Fenster), das eine industrielle und skalierbare Technologie zur nachhaltigen Proteinerzeugung aus Grillen erarbeitet hat, die wettbewerbsfähige Produktionskosten bietet und bei der die Effizienz mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) gesteigert wird. Innerhalb des Projekts BUGBOX wurde ein System entwickelt, das die Insektenaufzucht rentabler gestalten soll.
Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören!
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