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Accelerating circular bio-based solutions integration in European rural areas

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Die ländliche Bioökonomie mit innovativen Lösungen nach dem Kreislaufprinzip stärken

Über ein neues europäisches Netzwerk für die Bioökonomie im ländlichen Raum und ein Instrumentarium mit Anleitungen, Merkblättern und Erfolgsgeschichten sollen die kleinen Bioökonomie-Innovatoren in Europa gestärkt werden.

Biobasierte Lösungen – sowohl in großem als auch in kleinem Maßstab – können eine starke Triebkraft für die ländliche Wirtschaft in Europa und einen Beitrag zu den Zielen der EU in Bezug auf Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung und saubere Energie darstellen. Auch die Suche nach Möglichkeiten zur Förderung kleinerer ländlicher Unternehmen und Innovatoren trägt zur Unterstützung und Wiederbelebung der lokalen Wirtschaft bei. Zwar gibt es in ganz Europa bereits zahlreiche Biolösungen, doch ist der Zugang zu diesen Lösungen fragmentiert. Über das EU-finanzierte Projekt BioRural(öffnet in neuem Fenster) sollte ein europaweites Rural Bioeconomy Network aufgebaut werden, um verfügbare Lösungen zu bewerben und die Präsenz in der Bioökonomie zu fördern.

Ländliche Bioökonomie in der EU, Lücken in der Kreislaufwirtschaft schließen

Das BioRural-Team führte eine systematische Überprüfung der bestehenden Forschungs- und kommerziellen Lösungen durch. Dazu wurden nationalen Workshops mit mehr als 1 000 Beteiligten und 440 Interviews mit Betrieben/Sachverständigen durchgeführt. Darüber hinaus nahmen etwa 50 Teams an offenen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für bestehende und neue Lösungen teil. „Die Ziele und politischen Initiativen der EU für den Übergang zu einer kreislauforientierten Bioökonomie sind ehrgeizig. Es steht jedoch noch viel Arbeit aus. Die Bioökonomie ist nach wie vor überwiegend linear („Take, Make, Dispose“). Die Bioökonomie bietet beträchtliche Möglichkeiten zur Verbesserung der Kreislaufwirtschaft und zur Stärkung der strategischen Autonomie bei wichtigen Eingaben. Wir haben mehrere Schlüsselbereiche für Verbesserungen identifiziert“, erklärt der Projektkoordinator Thanos Balafoutis vom Institut für Bioökonomie und Agrartechnologie, Zentrum für Forschung und Technologie – Hellas(öffnet in neuem Fenster) (iBO-CERTH). Insgesamt sind zusätzliche Initiativen erforderlich, um Europas Übergang zu einer Bioökonomie nach dem Kreislaufprinzip zu unterstützen. Insbesondere braucht es lokalisierte Lieferketten, die eine nachhaltige Versorgung mit biobasierten Rohstoffen beinhalten. Auf der technischen Seite sind fortschrittlichere Bioraffinerien zur Umwandlung komplexer und vielfältiger Biomasse notwendig. Die Skalierung von Biokonversionstechnologien auf ein industrielles Niveau bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Kostenwirksamkeit und Effizienz ist weiterhin eine große Hürde. „Die Integration von Bioraffinerien in bestehende industrielle Lieferkettensysteme und die Bewältigung technischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Herausforderungen … kann komplex und kostspielig sein“, stellt Balafoutis fest. Auch Initiativen zum Bewusstsein der Verbraucherschaft und ihrer Bereitschaft, mehr für biobasierte Produkte zu bezahlen, sind nach Ansicht des Projektteams unerlässlich.

Lehren aus Erfolgsgeschichten

Das BioRural-Team wählte mehr als 20 Erfolgsgeschichten aus, die vorgestellt werden und als Grundlage für die Nachbildung in anderen Ländern dienen sollen. Obwohl sie sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden, gibt es auch gemeinsame Merkmale. Die Innovation umfasst nicht nur die Technologie, sondern auch die nachhaltige und umweltfreundliche Verarbeitung der lokalen Nebenerzeugnisse. Bei vielen Erfolgsgeschichten ging es um Möglichkeiten in der Branche mit einem Fokus auf neuen oder aufkommenden Nischenbereichen. Bei anderen ging es um dringende Bedürfnisse. Bei allen Beispielen wurde ein gemeinsamer Faden oder eine Verbindung zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden bzw. der lokalen Bevölkerung hergestellt. „Sie haben eine vorausschauende Vision, in der die Zukunft in einer sich ständig verändernden Landschaft positiv antizipiert wird. Das Wissen zur Verwirklichung der Visionen wächst durch Forschung und Entwicklung, Pilotprojekte und Versuch-und-Irrtum, und der Prozess und dessen Erfolg sind das Ergebnis der gemeinsamen Gestaltung und der Schaffung von Synergien“, sagt Balafoutis.

BioRural-Instrumentarium und Netzwerk

„Unser öffentlich zugängliches BioRural-Instrumentarium(öffnet in neuem Fenster) ist das wertvollste Ergebnis, das alle weiteren Ergebnisse in einem leicht verständlichen Format enthält“, so Balafoutis. Es enthält Informationsblätter über die Bioökonomie von der europäischen bis zur lokalen Ebene. In mehr als 90 Tutorials geht es um wichtige Bioökonomiesektoren. Im Inventar des Instrumentariums zu Bioökonomie sind über 220 wissenschaftliche Arbeiten, 60 Forschungsprojekte, 35 Finanzierungsmöglichkeiten und mehr als 90 kommerziell verfügbare biobasierte Lösungen für die Praxis enthalten. Letztendlich wird das Instrumentarium auch Geschäftsmodellentwürfe für künftige Unternehmungen und politische Empfehlungen zum weiteren Aufbau einer nachhaltigen ländlichen Bioökonomie in Europa enthalten. Zusätzlich zum Instrumentarium wurden über BioRural vier regionale Plattformen für die ländliche Bioökonomie aufgebaut, die regionale Knotenpunkte in den Nachbarländern bilden. Diese wurden in ein europaweites Rural Bioeconomy Network integriert, das inzwischen über 550 Akteure umfasst. Das BioRural-Team hat den Innovatoren der ländlichen Bioökonomie wertvolle Instrumente an die Hand gegeben, die weit über die Projektlaufzeit hinaus Wirkung zeigen können.

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