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Between Sea and City: Ethnographic explorations of infrastructure, work, and place around leading urban container ports

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Verbindungen zwischen Menschen, Städten und Häfen erkunden

Im Zuge eines ethnografischen Forschungsprojekts wurde untersucht, was Häfen über die Veränderungen in der Weltwirtschaft aussagen können.

Häfen bilden seit Jahrtausenden Dreh- und Angelpunkte unserer Zivilisation. Heute ist die Schifffahrt für die Weltwirtschaft von entscheidender Bedeutung, da sie den globalen Handel mit Produkten und Rohstoffen erleichtert. Dennoch scheint sich die Verbindung zwischen Häfen und Städten in bestimmten Teilen der Welt zu einer immer heikleren Angelegenheit zu entwickeln. „Im Zentrum von Rotterdam beispielsweise ist es möglich, dem Alltag nachzugehen, ohne jemals mit der Tatsache in Berührung zu kommen, dass zu dieser Stadt auch Europas größter Hafen gehört“, erklärt Elisabeth Schober(öffnet in neuem Fenster), außerordentliche Professorin im Fachbereich Sozialanthropologie der Universität Oslo. „Vielerorts beobachten wir eine ähnliche schrittweise Trennung zwischen Hafen und Stadt.“ Die Arbeit des vom Europäischen Forschungsrat(öffnet in neuem Fenster) finanzierten Projekts Ports(öffnet in neuem Fenster) trug zu einem wachsenden Bestand an Literatur bei, in der Häfen als Orte betrachtet werden, die uns bei der Erkundung größerer Fragen über die globale Wirtschaft behilflich sein können. „Häfen schienen eine interessante Blackbox zu sein – diese riesigen Anlagen, von denen die meisten Menschen kaum etwas verstehen, die aber für unser tägliches Leben angesichts der Tatsache, dass heute rund 80 % aller weltweit gehandelten Güter per Schiff transportiert werden, von zentraler Wichtigkeit sind“, sagt Schober.

Ethnografische Feldforschung in globalen Häfen

Das Kernteam von Ports bestand aus fünf Forschenden. Dabei verfolgte jede Fachkraft einen eigenen Forschungsschwerpunkt in den vier weltweit wichtigen Häfen Singapur, Hamburg, Rotterdam und Piräus. „Es gab hier eine große Vielfalt und nicht viel erarbeitetes Wissen, das als eine Basis dienen konnte, wie in diesen Räumen ethnografisch vorzugehen ist“, erklärt Schober. „Innerhalb der Anthropologie stellen Häfen und maritime Logistik im Allgemeinen relativ neue Forschungsthemen dar, sodass wir uns mit den verfügbaren Instrumentarien unseres Fachgebiets neue Wege anlegen mussten“, fügt sie hinzu. Einige der Forschenden arbeiteten enger mit Gewerkschaften zusammen, andere mehr mit Nichtregierungsorganisationen und Bürgernetzwerken, die sich mit verschiedenen Hafenentwicklungen befassen. Einige konzentrierten sich auf Experteninterviews mit höheren Angestellten, während eine andere Person mehrere Monate direkt im Hafen beim Containerumschlag arbeitete. „Als Team standen wir in ständigem kommunikativen Austausch miteinander, was eine großartige Gelegenheit war, da wir so viel aus den Erfahrungen und Fragen der anderen lernen konnten“, erläutert Schober.

Veränderungen und Störungen in der Welt der Seefahrtslogistik erforschen

Die Energiewende entwickelte sich zu einem Forschungsschwerpunkt, woraus der Workshop One Planet Shipping(öffnet in neuem Fenster) resultierte, der an Bord eines Segelschiffs stattfand und Fachleute aus dem Umweltschutz, der Wissenschaft und der Schifffahrt vereinte. Die Unterbrechung von Lieferketten und Krisen innerhalb der Welt der maritimen Logistik traten ebenfalls stärker als ursprünglich erwartet als Schlüsselthemen in Erscheinung. Dies widerspiegelte sich in der ersten gemeinsamen Veröffentlichung(öffnet in neuem Fenster) des Teams und wurde im Projektverlauf weiter ausgebaut. Dazu trugen eine Reihe von Ereignissen bei, darunter das Aufgrundlaufen der Ever Given im Suezkanal 2021, größere Lieferkettenunterbrechungen während der COVID-19-Pandemie und der russischen Invasion in der Ukraine sowie die jüngsten geopolitischen Veränderungen im internationalen Handel einschließlich der Einführung von hohen Zöllen durch die US-Regierung. „Wir konnten eine Fülle ethnografischer Daten sammeln, die diesen bedeutenden Wandel aus einem einzigartigen Blickwinkel dokumentieren, d. h. Material, an dem wir alle noch jahrelang arbeiten können“, sagt Schober. Das Team arbeitet an zwei Sonderausgaben, die gegenwärtig von verschiedenen Fachzeitschriften geprüft werden, und stellt einige Einzelveröffentlichungen fertig. Schober dazu: „Ich habe das Gefühl, dass das wissenschaftliche Denken und Schreiben zu diesen Themen sowie das Entwickeln von Spin-off-Projekten noch jahrelang weitergehen wird!“

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