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Mit Sport den Krebs überstehen

Im Rahmen einer neuen Studie wird der therapeutische Nutzen des Sporttreibens für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erforscht, die gegen Krebs behandelt werden.

Das Team des EU-finanzierten Projekts FORTEe(öffnet in neuem Fenster) hat eine solide, multizentrische Studie(öffnet in neuem Fenster) gestartet, um zu bewerten, auf welche Weise ein strukturiertes Trainingsprogramm Kindern und Jugendlichen zugute kommen könnte, die sich einer Krebsbehandlung unterziehen müssen. Mit der europaweit in verschiedenen Zentren durchgeführten Studie wird das Ziel verfolgt, hochwertige Belege für die Integration einer präzisen Bewegungstherapie als Teil der Standardversorgung in der klinischen Praxis zu liefern. Ungeachtet bedeutender Fortschritte in der Krebsbehandlung müssen krebskranke Kinder und Jugendliche immer noch mit einer hohen Morbidität und Gesundheitsproblemen wie krebsbedingter Müdigkeit, behandlungsbedingten Komplikationen und Bewegungsmangel leben. Dabei birgt sportliche Betätigung das Potenzial, diese Nebenwirkungen zu verringern und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Leitlinien und Daten zu körperlicher Betätigung für Erwachsene mit Krebs sind jedoch aufgrund physiologischer, entwicklungsbedingter und psychosozialer Unterschiede nicht direkt auf Kinder übertragbar. Außerdem mangelt es immer noch an hochwertigen, großmaßstäblichen Daten über Kinder und Jugendliche.

Der multizentrische Ansatz

Das Team von FORTEe schließt diese Lücke mit einer robusten, randomisierten, kontrollierten Studie, die zehn große Rekrutierungszentren in sieben europäischen Ländern einbezieht: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien, Spanien und das Vereinigte Königreich. Die Studie, für die 450 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 4 bis 21 Jahren angeworben werden sollen, bei denen Krebs diagnostiziert wurde und die sich einer Chemo- und/oder Strahlentherapie unterziehen, wird eine der größten Interventionsstudien zum Thema Sport in der Kinderonkologie sein. Aufgrund der Seltenheit von Krebs im Kindesalter ist eine solche Stichprobengröße nur über einen multizentrischen Ansatz erreichbar. Die an der Studie Teilnehmenden werden nach dem Zufallsprinzip entweder der Interventionsgruppe, die ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm erhält, oder der Kontrollgruppe zugeteilt, die die übliche Behandlung erhält. Das Trainingsprogramm ist je nach Krebsbehandlung auf acht bis zehn Wochen ausgelegt und umfasst Ausdauer-, Kraft-, Flexibilitäts- und Gleichgewichtstraining, das jeweils auf das Alter, die Fitness und die Phase der Krebsbehandlung abgestimmt ist. Die Trainingseinheiten sind von mäßiger Intensität und finden drei- bis fünfmal pro Woche statt, wobei die Häufigkeit und Intensität an den schwankenden klinischen Zustand der Betroffenen angepasst wird, um Sicherheit zu gewährleisten und den Nutzen zu maximieren. Die Sporteinheiten werden von qualifizierten Übungsfachkräften persönlich betreut. In bestimmten Situationen, etwa bei geschwächtem Immunsystem, kann jedoch im Rahmen der FORTEe-Studie unter Einbeziehung digitaler Hilfsmittel und Telegesundheitslösungen das Training aus der Ferne fortgesetzt werden. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die FORTEe-Studie an der Spitze eines Paradigmenwechsels in der Kinderonkologie steht. Sie überschreitet die traditionellen Vorstellungen einer Behandlung, um ganzheitliche, personalisierte Sportinterventionen als Kernbestandteil der Krebstherapie einzubeziehen“, heißt es in einem kürzlich in „Scienmag“ veröffentlichten Artikel(öffnet in neuem Fenster). „Sollten die Ergebnisse der Studie die Hypothesen bestätigen, könnten die Auswirkungen wegweisend sein: Die Bewegungstherapie in der Kinderonkologie könnte sich zu einem neuen Behandlungsstandard entwickeln, mit dem die Morbidität verringert, die funktionellen Ergebnisse verbessert und letztlich das Leben unzähliger Kinder und Jugendlicher, die auf der ganzen Welt gegen Krebs kämpfen, verbessert werden.“

Eine Gelegenheit zum Wissensaustausch

Das Team von FORTEe (Get strong to fight childhood cancer: an exercise intervention for children and adolescents undergoing anti-cancer treatment) hat außerdem einen Aufruf zur Einreichung von Abstracts(öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht, der Forschende, klinische Fachkräfte und Fachleute dazu einlädt, ihr Wissen über Bewegungsinterventionen in der Kinderonkologie auf dem dritten Kongress über Bewegungstherapie in der pädiatrischen Onkologie (3rd Pediatric Exercise Oncology Congress) weiterzugeben, der im April 2026 in Mainz, Deutschland, stattfinden wird. Die Frist für die Einreichung von Abstracts endet am 30. September. Weitere Informationen: FORTEe-Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster)

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