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Community-based scheduled screening and treatment of malaria in pregnancy for improved maternal and infant health: a cluster-randomized trial

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Kommunale Gesundheitshelfer ermöglichen Schwangeren Malariaprophylaxe und -behandlung zu Hause

Malaria in der Schwangerschaft ist jährlich für bis zu 8 % aller Todesfälle bei Säuglingen in ganz Subsahara-Afrika verantwortlich, da der Zugang zu Vorsorge-, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten in diesem Gebiet oft beschränkt ist. Um diesen Zugang zu verbessern, setzte das COSMIC-Projekt auf kommunale Gesundheitshelfer (community healthcare workers, CHW).

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Schwangere sind bekanntlich anfälliger für schwere Erkrankungen. Eine davon ist Malaria, die zu Komplikationen für Mutter und Kind führen kann, darunter Anämie, vermindertes Geburtsgewicht, Wachstums- und Entwicklungsstörungen und eine höhere Sterblichkeit. Präventive Maßnahmen, wie etwa der Einsatz von Bettnetzen, und Behandlungen sind zwar wirksam, jedoch gerade in den Ländern mit dem dringendsten Bedarf kaum zugänglich. In diesen Gemeinden, die größtenteils in den subsaharischen Ländern Afrikas liegen, eine bessere Gesundheitsversorgung sicherzustellen, ist in Wirklichkeit allerdings leichter gesagt als getan. Noch gibt es keine Impfung, keine kostengünstige Prophylaxe, nach wie vor nur sehr wenige insektizidbehandelte Bettnetze, kaum Ressourcen für CHW, um Patienten vor der Behandlung zu testen, lediglich einen stark beschränkten Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten auf der Basis von Sulfadoxin-Pyrimethamin (IPTp-SP) – und zu allem Überfluss sind die Symptome der Krankheit oft nicht eindeutig. „Wir wollten diesen Teufelskreis durch eine Strategie zur „Ergänzung“ der üblichen Bereitstellung von IPTp-SP in Gesundheitseinrichtungen durchbrechen, um so Schwangere zu ermutigen, zur Diagnose und Behandlung von Malaria eine Pränatalklinik aufzusuchen. Stattdessen bringen wir die Gesundheitsversorgung nun näher dorthin, wo die Patienten leben und setzen dabei auf kommunale Gesundheitshelfer zur Durchführung von Malariainterventionen bei Bevölkerungsgruppen, für die sich der Zugang zum formellen Gesundheitssystem als schwierig erweist“, erläutert Dr. Henk Schallig, Koordinator des Projekts COSMIC (Community-based scheduled screening and treatment of malaria in pregnancy for improved maternal and infant health: a cluster-randomized trial). Als wichtige Stützen des Gesundheitssystems im subsaharischen Afrika gewährleisten CHW eine grundlegende gesundheitliche und medizinische Versorgung in ihren Gemeinden. Wenn sie die Möglichkeit hätten, Schwangere zwischen ihren Besuchen in der Pränatalklinik mit Schnelltests (rapid diagnostic tests, RDT) auf Malaria zu untersuchen und bei positivem Testergebnis zu behandeln, würde sich die Situation für Mutter und Kind deutlich bessern. „Genau darauf haben wir hingearbeitet“, so Dr. Schallig. „Durch eine Kombination bestehender IPTp-SP mit Malariamedikamenten (single screening treatment, SST), die wir auf Dorfebene als Ergänzung zum gemeinschaftlichen Fallmanagement von Malaria bereitstellten, konnten wir die Abdeckung mit IPTp-SP verbessern, ein systematisches Screening auf Malariainfektionen ermöglichen und eine Behandlung in Betracht ziehen, wenn die prophylaktische Wirkung der IPTp-SP nachgelassen hatte.“ Der Ansatz des COSMIC-Projekts wurde in drei Malaria-endemischen Ländern mit unterschiedlicher Malaria-Epidemiologie und unterschiedlichem kulturellen Hintergrund erprobt. Dabei konnte das Projektteam auf eine Kombination aus Gesundheitssystemforschung, sozialwissenschaftlichem Wissen (Medizinanthropologie) und biomedizinischer Forschung bauen. Zugleich wurden im Rahmen des TDR der Weltgesundheitsorganisation mehrere politische Podien organisiert, um die Durchführung zu unterstützen. Dr. Schallig räumt zwar ein, dass das Projekt nicht all seine Erwartungen erfüllt hat (so gelang es zum Beispiel nicht, einen Rückgang bei der Anzahl der Fälle von plazentarer Malaria nachzuweisen) – doch waren andere Aspekte des Projekts weitaus ermutigender. „Der verfolgte Ansatz konnte die Anzahl der plazentaren Malariafälle zwar nicht reduzieren, wir konnten jedoch einen signifikanten Anstieg bei der IPTp-SP-Abdeckung feststellen. Darüber hinaus ist auch die Zahl der Besuche in den Pränatalkliniken gestiegen – damit erhalten also mehr Frauen gesundheitliche Versorgung. Zudem konnten wir bei den Kindern von Müttern aus der Interventionsgruppe (verzögerter Ausbruch der Malaria und verringerte Schwere) eine verbesserte Gesundheit beobachten.“ Der Enthusiasmus war nicht nur bei den Patientinnen zu spüren, sondern auch unter den CHW. Laut Dr. Schallig zeigten Gesundheitshelfer, Teilnehmer und Gemeindeverantwortliche gleichermaßen reges Interesse daran, bei der Umsetzung von COSMIC in den lokalen Gemeinden dabei zu sein. Seit dem Abschluss des Projekts im Mai 2017 ist das Team damit beschäftigt, die Projektergebnisse einem möglichst breiten Publikum vorzustellen, darunter Laien, politischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern.

Schlüsselbegriffe

COSMIC, Malaria, Prophylaxe, Behandlung, Subsahara-Afrika, IPTp-SP

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